Games Convention 2005

von ur'shak

Für mich ging die GC letztendlich wenig spektakulär los. Ich bin gemütlich mittags losgefahren und war nach 3 Stunden Autofahrt in Leipzig. Glücklicherweise war das Hotel Westin schon von weitem sichtbar und so gabs auch keine Probleme mit der Wegfindung. Dem freundlichen Portier bin ich anfangs eher misstrauisch begegnet, da er ungewohnt aufdringlich freundlich war. Sowas kenn ich sonst nur von türkischen Bazaars... nachdem mein Gepäck auf so einen goldenen Rollwagen geladen wurde, nur um es bescheidene 25 Meter weit zu fahren und vor der Rezeption wieder zu entladen – Dieser Junge machte einen ordentlichen Job!

Der Check-In war anstandslos und eine extreme Fahrstuhlbeschleunigung später war ich in meinem Doppelzimmer im 21. Stock. Von dort hatte man eine tolle Aussicht über die Leipziger Stadtmitte (glaube ich).

Später holte ich einen Kollegen ab und abends sind wir kurz zur Messe gefahren um unsere Ausstellerausweise und Tickets abzuholen, bzw. um die Organisation und Details über den Messeverlauf abzuklären. An dem Abend lernten wir bereits die Crew von 4Real kennen und eine Auswahl hochrangiger SOE Angestellter *g* April, Bruce, Erik und Lauren. (PR Managerin, Senior Producer, Senior Dev, Sys Admin)

An dem besagten Abend ging es in den Messehallen heiß her, alles befand sich noch im Aufbau, unser Stand war glücklicherweise bereits aufgebaut. Ich denke andere mussten noch bis tief in die Nacht arbeiten. Whatever, am nächsten morgen sollte ich erfahren, warum das 5 Sterne Hotel 5 Sterne hatte: für das atemberaubende Frühstück. Mal abgesehen von einigen wirklich gutaussehenden Kellnerinnen gab es alles, was sich der hungrige Everquestler vorstellen konnte. Allerlei Gebäck, Brot, Obst, Joghurt, Wurstplatten, Käseplatten, Ei in jeglicher Machart und so viel mehr. Ein Traum! Völlig überfressen machten wir uns also auf den Weg zur Messe, die nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt war. Clever wie ich bin, habe ich beim nahe gelegenen Marktkauf geparkt um der 5 Euro Gebühr zu entgehen ... ich brauchte eh ein bisschen Bewegung nach dem prächtigen Frühstück. Wir wanderten also durch die Messehallen, die jetzt deutlich belebter waren als am Vortag. Viel mehr Menschen und vor allem heiße Messebabes !! Sie waren alle da ... und eine war heißer als die andere ... oh dear ... ich wusste, hier bin ich richtig

Die Aufbau Arbeiten schienen auch weitestgehend abgeschlossen. Jeder Stand hatte bereits seine Soundanlagen hochgefahren und aus jeder Halle dröhnte laute Musik.

Allerdings war das nichts im Vergleich zu dem Trailer an unserem Messestand. Mir dröhnen noch heute alle Sätze von dem netten Sprecher im Schädel. Naja, nachdem wir Bekanntschaft mit dem Team und den Mädels unseres Stands gemacht haben, hab ich mir mal Zeit genommen, endlich einen Blick auf die Beta zu werfen. Ich hatte zwar schon über eine Woche vorher Beta Access, aber nie Gelegenheit gehabt, mal hineinzuschauen. Und am Ende wollte ich ja Fragen beantworten können, von wissensdurstigen EQ2 Fans

Der Tag verging recht schnell, die Presse und Marketingleute und die, die aus irgendeinem Grund an einen Presseausweis kamen, stellten sich allesamt als unheimlich versteift heraus. Da konnte kaum einer lächeln oder reden. Die meisten sind einfach nur an allen Ständen vorbei gelaufen. Nunja, im nachhinein betrachtet war das gar nicht mal so übel.

Um 18Uhr war der Spuk vorbei und mein Kollege und ich haben unsere Ohren vom Philharmonischen Orchester im Gewandhaus zu Leipzig verwöhnen lassen. Atemberaubend was uns da geboten wurde. Epische Klänge zu verschiedensten Spiele Themen aus allen möglichen Bereichen entschädigten die ebenso epischen Reden des Bürgermeisters, des EA Vorstandes und des Industrieministers...

Mein Favorit des Abends war Leila, die Sängerin für den Spellforce Breath of Winter Theme Song ... Wär ich Kapitän eines Schiffes gewesen und zufällig in Klippenhähe, dann wäre der Untergang gewiss gewesen!! Hypnotisch schöne Musik. Sehr empfehlenswert.

Im Anschluss waren wir noch in einem Café, dessen Name ich vergessen habe und in einem Nachtclub „Nachtcafé“ ... der war groß, verraucht und voll ... und ich habe einen intensiven Eindruck der Leipziger Frauenwelt bekommen. Ich muss sagen, Leipzig wirkte auf mich, wie ein Quell für schöne Frauen. Super Gen Pool vor Ort.

Gegen 3 Uhr bin ich dann schlafen gegangen. Musste ja um 7 wieder raus. An Schlaf war nicht zu denken, einerseits hat mein Kollege so laut geschnarcht andererseits wurde nachts an den Schienen und Straßen gebaut. Naja, wer braucht schon Schlaf? Den hole ich nach wenn ich tod bin.

Tag 1 (Donnerstag)

Wir haben mit Bruce und Erik gefrühstückt und die beiden mit Fragen über EQ2 gelöchert. Bruce weiß um die Probleme mit der schlechten Lokalisierung bescheid und Erik wusste bis dato nichts von den Problemen, die wir Deutschen mit All Access haben. Die Messe war am Donnerstag schon deutlich voller. Alle Parkplätze waren schon 9 Uhr voll belegt und die Massen sammelten sich im Foyer (wo die ganzen Sportwagen standen) Wir drängten uns daran vorbei und bereiteten uns auf den Eröffnungsgau vor. Keine 15min später waren die ersten auch schon in Halle 5. Mögen die Spiele beginnen.

Vom aufdringlich eingebildeten World of Warcraft Fan über den „ich wohne noch bei Mutti Typ“ bis hin zu völlig verwahrlosten Typen war alles dabei. Allerdings hielten sich diese Extreme absolut in Grenzen. Alles in allem bestätigt sich das Vorurteil, Gamer seien allesamt ungepflegte Einzelgänger, überhaupt nicht.

Wir hatten am ersten Tag auffällig viele WoW Anhänger am Stand, die uns aber interessierte Fragen über EQ2 gestellt hatten. Die aus den Foren gewohnte Arroganz einiger Hardcore WoW Fanbois erlebte ich nur zwei mal. „Hallo. Ich bin WoW Spieler. Mein Game ist geil und dein Game ist bullsh*t.“ So etwas musste ich am Donnerstag glücklicherweise nur zwei mal hören. Alle anderen ließen sich von der beeindruckenden Grafik und dem doch ähnlichen Spielprinzip sowie der umfangreichen Charakterentwicklung und der PvP Arena begeistern. Nicht wenige sind glücklich mit einer Demo CD in der Hand davon marschiert.

Andere konnten wir nicht überzeugen, waren aber dennoch positiv überrascht. Am Ende ist World of Warcraft ja auch nur ein „anderes“ MMORPG. Da ist es wie mit den Autos. Dem einen gefällt Audi, dem anderen BMW. Und doch sind beide Marken gut, mit Stärken und Schwächen.

Sowohl für die amerikanische Crew als auch für uns deutsche waren die Give Aways (das Herausgeben von Merchandising / Collectors Stuff) alle 2 Stunden etwas völlig neues. Es versammelten sich ungemein viele Jäger und Sammler vor unserem Messestand, denn es gab etwas umsonst. Nicht irgendetwas, sondern EQ2 Sammlerkram, Intelmützen (die waren cool!) und div. Merchandising Zeug. Die Menge tobte und schrie und war völlig heiß auf unser Free Handout. Das ganze erinnerte mich etwas an eine Situation wie diese auf dem Bild:

Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Der Tag war ein voller Erfolg. Wir haben ca 15.000 EQ2 und SWG Demo CDs verteilt. Nicht schlecht. Die Messebesucher waren allesamt super gut drauf. Auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, dass manche alles in ihre Messebeutel gesteckt hätten. Viele haben nichtmal geschaut, WAS sie denn eigentlich abgestaubt hatten – hauptsache umsonst ... Den Gedanken, eine Versuchsreihe mit diversem Abfall zu starten, habe ich schnell wieder verworfen.

Diesen Abend waren wir auf der Eröffnungsparty Zirkusirgendwas. Ein total abgespacter Laden, der wie ein Zirkus aufgebaut war, mit mehreren runden aneinander gesetzten Hallen (Stahlbeton). Früher war hier wohl ein großer Markt. Es gab alles, von jeglichen Biersorten über alle denkbaren Delikatessen und Snacks bin hin zu Unmengen Desserts. Man hatte unterschiedlichste Themes aufgebaut, die alle mit Stellwänden abgegrenzt waren. Der Raum hatte sich stündlich völlig verändert. (Ist schwer zu erklären, immer wenn ein neuer DJ / Artis / Band angefangen hatte, wurden die Stellwände verändert, so dass eine neue Bühne entstanden ist – so hat sich die Architektur ständig verändert ... atemberaubend)

Die amerikanische EQ2 und SWG Crew hat wieder einmal gezeigt, wie locker lässig sie drauf sind. Während die meisten andern ihre Konversationen im Stehen betrieben, setzte sich das Team kurzerhand vor die Hauptbühne auf den Boden. Wir haben einiges über das Leben und die Firma erfahren und ich habe, so oft es ging Probleme der deutschen Version angesprochen (Bugs, Ideen usw). Alles in allem ein toller Abend. Die Nacht verbrachte ich wie immer Armageddon like mit Baulärm und einem 194dB Schnarchkonzert meines Zimmerkollegen. Diese Nacht sagte ich mir, dass ich am Freitag mal den Hitman auf diskrete Entsorgung diverser Problemfälle anspreche.

Tag 2 (Freitag)

Ich will euch nicht mit Details langweilen. Das üblich pompöse Frühstück mit Gesprächen unter Männern. Die Fahrt zur Messe und das Vorbeidrängeln an wartenden Fans. Allerdings bin ich an diesem Tag zum ersten mal durch die Messe gelaufen (also bei Betrieb). Es war atemberaubend. Vor allem die Messebabes. Waaaahnsinn. Die meisten waren aus Leipzig und näherer Umgebung. Manche aus Stuttgart und München. Allerdings konnte ich mich nicht mit jeder unterhalten. War aber eine freudige Erfahrung mit den jungen Damen zu reden. Vor allem eine junge Frau aus dem Speedlink Team (im Bild rechts) hatte es mir angetan.

Der Tag war ausgewogen. Wir hatten ebenso viele EQ2 Fans, wie SWG Fans, als auch WoW Fans und absolute Neulinge des Genres. Die Besucher am Freitag waren alle entspannt und freundlich und so konnten wir auch den Freitag als erfolgreich verbuchen. Wieder wechselten tausende Demo CDs den Besitzer ...

Den Freitag Abend verbrachten wir im Barfußgässchen, zunächst beim Festgelage mit der Crew und später eher privat mit Gryphus und Freunden. Es folgte eine weitere Höllennacht ohne Schlaf. Argh, ich hatte vergessen den Hitman zu fragen, wie ich nun am besten mit meinem „Problem“ umgehen soll.

Tag 3 (Samstag)

Beim Frühstück fiel auf, dass die meisten hundemüde und bereits völlig verwrackt waren, aber grundsätzlich NACH dem Frühstück waren alle voller Energie. Das morgendliche Thema war diesmal der Besucherrekord des vergangenen Jahres. 45.000 Leute, wir waren gespannt ob wir es dieses Jahr knacken würden. Gerüchten zufolge wären ja 400.000 Karten verkauft worden.

„What a mess“ meinte Bruce, als er die Heerscharen Besucher im Foyer erspähte. Messe heisst aber nicht Messe, sondern eher Chaos. Es war wirklich ein atemberaubender Anblick, bereits viertel vor neun scharten sich zigtausende Besucher im Foyer, gierig wartend auf den Startschuss um neun.

Wir schafften es rechtzeitig zu unserem Stand und bereiteten uns auf den großen Ansturm vor. Ich war an diesem Tag recht froh darüber, eine Rüstung zu tragen, auch wenn’s heiß und schwer war. Jetzt wurde mir auch klar, warum schwere Rüstung diese Bezeichnung bekommen hatte.

Etliche Give Aways, Foto Shootings und hunderten Fragen, später war auch dieser Mega Tag überstanden. Die Giveaways erinnerten mich heute an eine Situation wie diese. (siehe Bild) Es war witzig und teilweise wirklich gefährlich. Die Amerikaner waren amüsiert und schockiert zugleich...

Am Samstag Abend sind wir mit dem SOE Team Pizza essen gegangen und haben die Messe ausgewertet, erneut ist mir aufgefallen, wie freundlich und aufgeschlossen diese Truppe war. Anschließend hatten einige von uns den Besuch der großen Playboyparty (Pro7) geplant. Allerdings habe ich nach 1std Schlange stehen meiner Erschöpfung nachgegeben und bin heim gegangen. Diesmal durchströmten finstere Gedanken meinen Kopf, wie oft müsste ich mit dem Kissen zuschlagen um den Schnarchsack für immer zum Schweigen zu bringen? Nach einem halben Liter Eiskaffee waren aber auch diese Gedanken vergessen und ich schlummerte mehr schlecht als recht.

Tag 4 (Sonntag)

Heute stand einfach nur chillen auf dem Plan. Das SOE Team ist bis auf Xaycon und Bruce ausgecheckt, da sie Montags wieder arbeiten mussten und die Reise mal eben 14-15Std dauert. Bruce hat sich dann am Mittag verabschiedet und ist seinen zwei-wöchigen Deutschlandurlaub angetreten. Wir haben mit den Messebabes noch verteilt, was übrig war. Am Ende haben wir über 50.000 SWG und EQ2 CDs verteilt. Ein Riesenerfolg, wie ich finde. Alles in allem war die Messe ein grandioses und phänomenales Erlebnis. Wenn auch der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich. Allen die dieses Jahr nicht dabei waren, empfehle ich doch einen Besuch im nächsten. Nicht allein wegen der Spiele und heißen Promotion Girls, sondern wegen der einzigartigen Atmosphäre.

Abschließend möchte ich mich bei 4 Real bedanken, die alles super organisiert hatten und im Gegensatz zu Ubisoft (im vergangen Jahr) einen doch schicken Stand kreiert haben. Mein Dank gebührt ebenso den Mädels an unserem Stand, waren wirklich alle süß und vor allem bin ich SOE und dem Team vor Ort dankbar, dass sie das alles möglich gemacht haben. Es war einmalig. Danke.