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Abschrift von Briefen
Veröffentlicht von: gracjanski
am 01. 2004 um 23:25 Uhr
Freihafen
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Mentor,
ich hoffe, dieser Brief erreicht Euch, ehe zuviel Zeit verstrichen ist.
In meinem letzten Brief habe ich Euch davon berichtet, wie es mir
gelang, einen Platz auf dem Gnomen-Schiff `Eisbrecher` zu sichern.
Dieses Schiff bereist neuerdings die Route von der nördlichen Wüste von
Ro zu dem Eiskontinent Velious. Ich hatte allerdings keine Vorstellung
davon, was mich erwartete.
Die `Eisbrecher` war alles andere als ein gewöhnliches Schiff. Wie
alles, was die Gnome bauen, war sie eher funktionell als komfortabel,
aber ich will Euch nicht mit den Details meiner beschwerlichen Reise
über den Eisschollen-Ozean langweilen. Ich verzichte auch darauf, Euch
über die Gnomen-Besatzung des Schiffes zu berichten. Es waren wahrlich
echte Piraten!
Da sie von Antonica aus bereits mehrere Reisen unternommen hatten,
waren bereits ein Lager und ein einfaches Dock der Gnome vorhanden.
Darüber hinaus gab es nur wenige Bequemlichkeiten. Sie hatten einige
kurze Vorstöße ins Landesinnere gemacht, aber die meiste Zeit blieben
sie in der Nähe ihres Ankerplatzes, wo sie mit einem vergleichsweise
friedlichen Gnoll-Stamm, der sich dort angesiedelt hatte, Handel
trieben.
Da ich und meine Begleiter die Reise angetreten hatten, um Entdeckungen
zu machen und Abenteuer zu erleben, machten wir uns sofort auf den Weg
in das Innere dieses eisigen Kontinents. Auf unserem Weg nach Westen
stießen wir auf eine gewaltige Brücke, die einen tiefen Abgrund im Eis
überspannte. Nicht mal ein Bauwerk des sagenhaften Vereinten Reiches
kann auch nur annähernd mit dieser beeindruckenden Konstruktion
verglichen werden, die scheinbar aus den Knochen eines riesigen
Drachens errichtet wurde.
Jenseits der Brücke und weit entfernt vom Ozean gerieten wir zum ersten
Mal in Schwierigkeiten: Riesen! Aber sie waren nicht wie die Riesen,
die wir kennen. Nein, diese Riesen unterschieden sich deutlich von
allen bekannten Arten dieser Gattung. Wir alle kennen die Legenden
darüber, wie die Riesen und anderen Kreaturen des Rallos Zek dafür
verflucht wurden, dass sie Krieg gegen die Götter selbst führen
wollten. Diese Kreaturen scheinen von dem Fluch nicht betroffen zu
sein, aber es ist mir ein Rätsel, wie sie dem Zorn der Götter entkommen
sind. Aber wie dem auch sei, sie sind intelligenter und besser
organisiert als ihre Artgenossen, aber trotzdem keineswegs weniger
gefährlich.
Wir verloren zwei Mitglieder unserer Gruppe, als wir am Rand der östlichen Einöden von Velious auf einige dieser Kreaturen stießen. Die
Überlebenden wurden voneinander getrennt und mussten in alle
Himmelsrichtungen fliehen. Auf mich alleine gestellt, entschloss ich
mich dazu, weiter nach Westen zu ziehen. Ich setzte meine Reise mit
aller Vorsicht fort und mit dem Wissen, das ich mir in den vielen
Jahren voller Abenteuer angeeignet hatte, war es mir möglich, weiteren
Riesen und einer größeren Gruppe Orks aus dem Weg zu gehen. Nach
einiger Zeit stieß ich auf eine große Festung, die offensichtlich vor
langer Zeit von den Riesen errichtet worden war. Da mir dieser Ort sehr
gefährlich erschien, zog ich in die entgegengesetzte Richtung weiter.
Nach mehreren Tagen ließ ich das Gebiet der Riesen und Orks endlich
hinter mir. Aber zu meiner großen Verwunderung entdeckte ich Hinweise
auf weitere Bewohner. Zuerst waren es nur einige längst erloschene
Lagerfeuer, aber dann sah ich auch gut in Hügeln versteckte Gebäude,
die bewohnt wirkten. Ihr könnt Euch sicher meine Überraschung
vorstellen, als ich bei der Durchsuchung dieser Gebäude plötzliche
einer Gruppe bleicher Zwerge gegenüber stand! Sie wirkten wachsam, aber
nicht feindselig, und ich war in der Lage mich mit ihnen in einer Art
Dialekt der Allgemeinsprache zu unterhalten. Sie nannten sich selbst
die Coldain und willigten ein, mich zu ihrer Festungsstadt Thurgadin zu
bringen.
Es gibt keine Worte, die diese Stadt, die sich unter einem Berg
befindet, beschreiben könnten. Daher verzichte ich auch auf einen
entsprechenden Versuch. Aber ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass
diese Zwerge denen in Kaladim in keinerlei Hinsicht nachstehen, was
Fleiß und Geschick angeht. Ich wurde zu ihrem König, Dain Frostreaver
IV, gebracht, der mich willkommen hieß und mich ausführlich über die
Welt jenseits der Grenzen von Velious ausfragte. Im Gegenzug erfuhr ich
selbst viel über Velious. Die Coldain nehmen ihr Erbe sehr ernst und
lernen bereits in frühester Kindheit unglaublich viel über ihre
Geschichte. Sie sind der festen Ansicht, dass sie von Brell auserkoren
wurden, um in Velious zu leben.
Während jener längst vergangenen Tage, als sich die erste Stadt der
Zwerge noch im Bau befand, wurden die Zwerge in ferne Länder und über
die Ozeane ausgesandt, um Stein, Kristall und Erz für die Errichtung
der Stadt zu sammeln. Die Schiffe stachen zu Dutzenden in See, um
Material für die Stadt heranzuschaffen. Eine Flotte dieser Schiffe
erreichte den Süden Antonicas und die Zwerge errichteten auf der Insel,
die wir als Odus kennen, eine Quarzmine.
Angeführt von dem Entdecker und Minenexperten Colin Dain, geriet die
Flotte, auf deren Schiffen sich mehrere hundert Zwerge befanden, in den
schlimmsten Sturm, den der Herrscher der Ozeane Prexus jemals entfacht
hat. Der Sturm tobte mehrere Tage lang, während sich die Zwerge in den
Lagerräumen der Schiffe zusammenkauerten und darauf warteten, dass sich
die See wieder beruhigte. Als der Sturm sich endlich legte, stellte
sich heraus, dass man sich vollkommen verirrt hatte. Selbst die
erfahrensten Kapitäne und Navigatoren konnte nicht herausfinden, wo man
sich befand. Auch die Sterne waren bei der Navigation keine Hilfe, da
die Zwerge keines der Sternbilder erkannten.
Mit der den Zwergen eigenen Logik entschied Colin Dain, dass ihre
einzige Rettung darin bestehen könne, eine Richtung zu wählen und so
lange in diese Richtung zu segeln, bis man auf Land stieß. Aber die
Tage und Wochen vergingen, und die einzige merkliche Veränderung
bestand darin, dass es immer kälter wurde. Einige Nächte waren so kalt,
dass die Zwerge an Deck ? vom erbarmungslosen Wetter in Eisstatuen
verwandelt wurden und erfroren.
Nur die Entschlossenheit von Colin Dain hielt die Zwerge davon ab, die
Hoffnung aufzugeben. Er zog von Schiff zu Schiff und versicherte ihnen,
dass sie bald Land sichten würden ? "wenn nicht morgen, dann eben
übermorgen". Colins Worte sollten sich bewahrheiten und die Zwerge
entdeckten tatsächlich Land am Horizont.
Die Landung stellte sich als genauso tödlich heraus, wie es die Reise
war. Die Flotte wurde von unzähligen Eisbergen in Stücke gerissen und
nicht ein einziges der Schiffe schaffte es, den Strand zu erreichen.
Die meisten wurden bereits weit vor der Küste zerstört, und viele
Zwerge fanden in den eisigen Fluten den Tod. Weniger als hundert
erreichten das eisbedeckte Ufer.
Da er keine verwertbaren Schiffe mehr besaß, verschwendete Colin Dain
keine Zeit und führte seine Leute vom Strand ins Landesinnere. Ihm war
bewusst, dass sie einen Unterschlupf finden mussten, wenn nicht noch
mehr durch die Kälte sterben sollten. Er war sich auch darüber im
Klaren, dass sie Holz und andere Materialien benötigten, um die Schiffe
zu reparieren und wieder wärmere Gefilde zu erreichen. Und so ließen
sich die Zwerge aus dem Norden in Höhlen nieder, die nur wenige Meilen
von dem Punkt entfernt waren, an dem sie an Land gekommen waren. Diese
Höhlen befanden sich im Innern eines riesigen Berges aus Eis und
Schnee, der sich im nördlichen Teil der östlichen Einöden befand.
Es gibt ein altes Sprichwort: "Zwerge sind wie die Zeit ? beide können
nicht stillstehen". Dies galt auch für diese neue Zwergensiedlung. Man
entdeckte schnell, dass das Eis unter dem Schnee von Velious genauso
hart und widerstandsfähig wie Stein ist und sich daher gut für Bauwerke
in diesem von Kälte beherrschten Land eignet. Später fand man dann
zusätzlich noch heraus, dass dieses Eis, das als Velium bezeichnet
wird, auch magische Eigenschaften besitzt.
Mit der Zeit wurde aus der Siedlung in der Höhle eine Stadt, und in dem
Berg bildete sich langsam aber sicher eine Zwergenfestung. Man nannte
sie Froststein, nach dem Eis, aus dem sie errichtet wurde. Den Zwergen
wurde bewusst, dass mit der Errichtung dieser Festung ihr Aufenthalt in
diesem seltsamen neuen Land von dauerhafter Natur sein würde. Leider
war es mit dem Frieden vorbei, als die Zwerge in Velious auf eine
andere Rasse, die Eisriesen, stießen.
Zu ihrer vollkommenen Überraschung sahen sich die Zwerge eines Morgens
von einer Armee dieser Riesen belagert. Die Eisriesen bewohnten die
östlichen Einöden und betrachteten dieses Land als ihre Heimat. Es fand
also in keiner Weise ihre Zustimmung, dass diese winzigen Kinder Brells
an ihrer Grenze eine Festung bauten. Nach einigen Schlachten kamen die
Zwerge zu dem Schluss, dass sie nicht für immer gegen ihre riesigen
Feinde bestehen konnten.
In seiner Verzweiflung führte Colin Dain seine Leute aus ihrer neuen
Heimat im Gebirge der großen Kluft in die einzige Richtung, in die sie
noch flüchten konnten: tiefer in die Berge. Die Eisriesen folgten
ihnen, und so entschlossen sich einige Freiwillige, die Riesen
aufzuhalten, damit den anderen die Flucht gelingen konnte. Colin Dain
selbst führte diese Gruppe an, für die es von vorneherein keine
Aussicht auf Überleben gab. Tatsächlich gelang es ihm, den anderen
Zwergen ausreichend Zeit zur Flucht vor den Eisriesen zu verschaffen.
Von diesem Tage an nannten sich die Zwerge zu Ehren ihres tapferen
Anführers die "Coldain". Außerdem tragen die Anführer des Volkes
seitdem den Titel "Dain".
Während sich die Zwerge in den kalten Höhlen versteckten, hatte ein
Minenarbeiter der Coldain, er hieß Glight Snowchipper, eine Vision, die
ihm direkt von Brell gesandt wurde. In der Vision sah er ein Labyrinth
aus Eis, in dem sich die Zwerge vor den Eisriesen verstecken konnten.
In den engen Gängen, so war zu hoffen, würden die Riesen sich verirren
und den vielen Fallen zum Opfer fallen, die die Zwerge dort errichten
würden. Glight trug seine Idee Dain Frostreaver, dem Sohn Colin Dains,
vor, der wiederum sofort mit der Errichtung dieses Labyrinths begann.
Die Kristallkavernen wurden in weniger als einem halben Jahrhundert
fertig gestellt. Schon allein die Schnelligkeit, mit der das Projekt
Fortschritte machte, war für die Coldain Beweis genug, dass Glight in
der Tat von Brell persönlich inspiriert wurde. Und diese Kristallhöhlen
sollten sich für das Volk der Coldain tatsächlich als Rettung erweisen.
Der erste echte Beweis für den Wert der Höhlen erfolgte fast 30 Jahre
später, als die Eisriesen bei der Verfolgung einer Gruppe von Zwergen
die Kristallkavernen entdeckten. Der Eisriese Slagd Frozentoe führte
eine Streitmacht in die Höhlen, fest entschlossen, die verhassten
Coldain in Velious endgültig auszulöschen. Glight Snowchipper führte
nach dem Vorbild Colin Dains die Verteidiger an, und es gelang ihm, die
Eisriesen tiefer in das Labyrinth zu locken. Seine magische Spitzhacke,
die ebenfalls Snowchipper genannt wurde, fällte viele Riesen, die gegen
die aus Geheimgängen oder in unübersichtlichen Korridoren vorgetragenen
Angriffe der Zwerge machtlos waren.
Obwohl er den Großteil seiner Truppen bereits verloren hatte, erreichte
Slagd fast die Stadt der Coldain im Zentrum der Höhlen. Aber bevor das
gelang, wurde er von Glight in eine gewaltige Falle gelockt. Tausende
von Tonnen Eis und Stein stürzten auf Slagd und seine verbleibenden
Truppen herab, nachdem sie von Glight und seinen tapfersten Kriegern in
eine Sackgasse gelockt wurden. Leider bezahlten Glight und seine
Kameraden diesen Erfolg ebenfalls mit dem Leben, da auch sie unter der
gewaltigen Lawine begraben wurden. Die Minenarbeiter von Thurgadin
nennen sich zu Ehren von Glight bis heute die "Snowchipper".
In den folgenden Jahrhunderten begannen immer mehr merkwürdige
Kreaturen, die Kristallkavernen zu bevölkern. Diese neuen Feinde und
verschiedene andere Gründe bewogen die Zwerge dazu, die Höhlen zu
verlassen und eine neue Festung zu errichten. Man warnte mich davor,
die alten Höhlen aufzusuchen, da dort vielerlei Gefahren lauern.
Die Coldain zogen sich noch weiter in das Gebirge der großen Kluft
zurück. Unter der Führung von Dain Frostreaver II gründeten sie dann
Thurgardin.
Das am nördlichen Rand des Gebirges gelegene Thurgardin befindet sich
in einem Gletscherberg, der reich an Velium und anderen Erzen ist. Der
äußere Bereich der Stadt wurde in das Gletschereis geschlagen, während
der innere Teil den Berg durchzieht, in dem die wertvollen Erze
abgebaut werden.
Die Coldain sind entschlossen, diese Heimat bis zum Äußersten zu
verteidigen. Thurgardin ist vollkommen auf Verteidigung ausgerichtet,
und um in die innere Stadt zu gelangen, muss man lange Tunnel
durchqueren, die mit weiteren Verteidigungseinrichtungen bestückt sind.
Im Herzen der Stadt liegt Eisbrunnen-Fried, in dem der Dain und sein
Rat residieren und in dem man mir eine Audienz gewährte.
Die Festung ist von Schmieden und Händlern umgeben, die ein wichtiger
Bestandteil des Handels der Coldain sind. Die Minen liegen tiefer im
Innern der Berge, und einige von ihnen enden in gut verborgenen
Fluchttunneln, die noch tiefer in das Gebirge führen. Ich habe mit
meinen bescheidenen Kartographie-Künsten versucht, eine Karte von
Thurgardin zu zeichnen, die ich diesem Brief beifüge.
In der Zwischenzeit habe ich den Entschluss gefasst, für eine Weile in
Thurgardin zu bleiben, um meine Gastgeber besser kennen zu lernen und
ihnen dabei zu helfen, wieder Anschluss an die Völker von Antonica und
Faydwer zu finden. Ich fühle mich in dieser Bergfestung sehr sicher und
ich bin überzeugt, dass es hier viel für mich zu tun gibt.
Mit gebührender Hochachtung,
Solist Kinslan
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Halas
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McTarnigal,
Habe das Gnom-Schiff bestiegen, war `ne schlechte Überfahrt. Schiff war
zu voll, überhaupt nicht für einen Halasianer ausgerichtet. Du fragst
dich, was es außerhalb von Halas Neues gibt? Bin jetzt mit einer Gruppe
starker Southroner in Velious. Wetter ist gut, scheint nett hier zu
sein, genug zu essen und genug zu kämpfen. Leider nicht genug zu
trinken, die dämlichen Gnome haben den Rum verloren.
Bin ins Landesinnere gegangen, habe einen merkwürdigen Turm gesehen,
bin aber nicht näher ran gegangen, er stank quasi nach abartiger Magie.
Bin über eine große Brücke gestolpert. Die würde ich nicht verteidigen
wollen, zu groß. Habe Brücke überquert. Gutes Land hier. Hier könnte
man gut wohnen. Habe hier auch Kromrifs gefunden. Dachte, die Eisriesen
wären alle tot. Sind sie aber nicht.
Die Gruppe wurde von einer Kriegstruppe der Kromrif angegriffen. Einige
sind gestorben, andere sind weggerannt. Ich habe gekämpft. Habe bis zum
Umfallen draufgehaun. Wachte auf, als ich in die Festung der Riesen
getragen wurde. Sah die Banner Lord Rallos, habe Ehrenbezeugung
gemacht. Ein Kromrif sah dies und nickte.
Wurde zu den wahren Anführern der Stadt geführt. Den Kromzeks.
Sturmriesen leben immer noch und sind immer noch mächtig. Jemand sollte
Margyn McCann eins über den Kopf ziehen - was sie sagte, stimmt nicht.
Der König der Kromzek, Tormax, hat mir viele Fragen gestellt. Habe
herausgefunden, dass die Kromzek und Kromrifs dem Fluch entkommen sind.
Die Kromrifs kämpfen gegen die Eiszwerge, die im Norden leben. Die
Kromzeks versuchen, sich im Westen auszubreiten, kämpfen um ein
Waldgebiet, auf das die Tunarianer Anspruch erheben.
Sie haben auch gegen Drachen gekämpft. Viel Kampf zwischen den Velious
Drachen und den Kromzeks. Tormax sitzt auf den Knochen einer
Drachenkönigin, die sein Vater getötet hat.
Morgen ziehe ich mit einer Kriegstruppe der Kromzeks und Kromrif durch
die Wälder nach Westen zu einem Drachenschrein, um dort zu kämpfen.
Möge Zek mir Kraft geben.
Ich gebe diesen Brief einem Kromrif mit, der nach Osten geht. Er wird
ihn dann einem Gnom geben. Sag den Kriegern von Halas, dass Rallos Zek
hier mächtig ist. Viele Gelegenheiten für Kampf, Ruhm und Ehre. Bringt
euer Bier selber mit.
Breen Everblood. |
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Qeynos
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Hanns,
Wenn ich wieder in Qeynos bin, werde ich dir ein paar Zähne
ausschlagen. Ich weiß immer noch nicht, wie du mich dazu überreden
konntest, diese Reise anzutreten. Ich bin mir aber relativ sicher, dass
Crows komisches Gebräu was damit zu tun hatte.
Vom neuen Dock in Nord Ro aus nahm ich ein Boot, das mich in den
Eisschollen Ozean brachte. Dort ging ich an Bord der "Eisbrecher". Ein
Gefährt, das die Gnome gebaut haben und auch noch Schiff nennen. Einige
andere haben ebenfalls eine Überfahrt auf diesem Boot gebucht und
warteten auf meine Ankunft, darunter meine Kameraden Tolan, Breen und
Solist.
Die Überfahrt war ganz und gar nicht lustig. Die Hämmer des Schiffes
haben andauernd geklirrt und geknallt, diese verdammten Gnome haben
komische Piratengeräusche von sich gegeben und es war kalt. Es hat mich
fast in den Wahnsinn getrieben.
Wir legten schließlich an einer Landungsbrücke an, die die Gnome gebaut
haben. Von Luxus konnte aber nicht die Rede sein. Die Gnome haben sogar
den schrecklichen Rum verloren, der uns während der Überfahrt gewärmt
hat. Und bevor du fragst - ich hatte damit nichts zu tun.
Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten, entschlossen wir uns, nach
Westen zu ziehen, über das Gebiet hinaus, das die Gnome erkundet
hatten. Wir sind an einigen interessanten Stellen vorbeigekommen, unter
anderem auch an einem Turm, den ich mir eigentlich näher ansehen
wollte, aber sowohl Solist als auch Breen sagten, ich sollte es nicht
tun. Also zogen wir weiter. Nachdem wir aber eine Brücke überquert
hatten, die so hoch war, dass sogar mir schwindlig wurde, verließ uns
unser Glück.
Eine Gruppe gut organisierter Riesen hat uns überrascht. Nachdem ich
merkte, dass Besonnenheit gefragt war, konnte ich verschwinden, als
klar wurde, dass wir verlieren würden. Einige, darunter auch Solist,
konnten fliehen. Breen ging kämpfend zu Boden, begraben unter einigen
Riesen. Nachdem sich der Staub gelegt hatte, sah ich, wie die Riesen
Breen nach Südwesten schleppten, und ich entschloss mich, ihnen zu
folgen.
Nach ein paar Stunden, in denen ich ihnen hinterher geschlichen bin,
erschreckte mich eine Stimme hinter mir. Tolan! Der gerissene
Waldläufer entkam so wie ich dem Angriff der Riesen und folgte dann mir
und damit auch den Riesen. Wir verfolgten die Riesen weiter und kamen
schließlich zu einer großen Festungsstadt.
Durch Glück und Können konnten wir uns in die Stadt schleichen. Wir
versuchten Breen zu finden, wussten aber nicht genau, wohin er gebracht
wurde. Die Gefahr, gefangen zu werden, war hoch, da es in der Stadt vor
Riesen nur so wimmelte. Wir schafften es schließlich durch die Stadt
und fanden uns am Rande eines riesigen Waldes wieder.
Die Riesen kämpften hart darum, den Wald zurückzudrängen, aber Tolan
sagte, sie hätten es schwer. Er sagte, er fühle eine große Macht in den
Wäldern, die sogar stärker sei, als das Herz Faydarks. Ich habe seine
Aussage nicht in Frage gestellt, ich konnte es selber fühlen.
Auf Tolans Drängen hin verließen wir die Stadt der Riesen und zogen
durch den Wald. Tolan wurde immer unruhiger und sagte, dass er spüre,
dass wir uns etwas Aufregendem nähern würden.
Tolans Gefühl hat uns aber in keiner Weise gewarnt, als plötzlich eine
Gruppe merkwürdig aussehender fliegender Kreaturen vor uns auftauchte.
Wir wurden schnell gefangen genommen, gefesselt, geknebelt und uns
wurden die Augen verbunden. Man brachte uns ins Zentrum des Waldes, wo
eine Ansammlung von Lebewesen auf uns wartete. Mit mir wollten sie
nicht reden. Aber dafür haben sie sich eine lange Zeit mit Tolan in
einer merkwürdigen Sprache unterhalten.
Mir wurden erneut die Augen verbunden, und ich wurde durch den Wald
getragen. Nach einer Weile wurde ich heruntergelassen, und man löste
meine Fesseln. Ich befand mich am Rande einer Lichtung, gegenüber der
Stadt der Riesen. Tolan war auch dort, ungefesselt und lächelnd. Er
sagte mir, ich solle zum Eisschollen Ozean zurückkehren. Ich wäre in
diesem Land nicht willkommen, und es wäre eine schlechte Idee, weiter
gen Westen zu ziehen. Drachen würden mich töten, wenn ich zum Schrein
ginge, den sie am anderen Ende des Waldes erbaut hatten. Wenn ich
überhaupt so weit kommen würde - es gäbe immer die Möglichkeit, dass
mich die Kreaturen des Waldes zum Fressen gern hätten.
Als ich Tolan fragte, was er zu tun gedenke, sagte er, er würde eine
zeitlang als Gast bleiben. Er ist erwachsen, also nehme ich mal an, er
wusste, was er tat. Da ich die Gastfreundschaft nicht zu sehr
strapazieren wollte, nahm ich Tolans Rat an und verabschiedete mich.
Ich ging erneut durch die Stadt der Riesen (immer noch kein
Lebenszeichen von Breen), durch die Einöde und schließlich zurück zum
Eisschollen Ozean, wo ich mich momentan aufhalte.
Ich werde bald wieder losziehen, um nach Breen, Solist und den anderen
zu suchen. Ich würde mich bei dem Gedanken nicht wohl fühlen, sie zu
diesem Zeitpunkt im Stich zu lassen. Außerdem könnte es ein profitables
Unterfangen werden.
Gruß
Mrylokar |
aus eqloft.com
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