Geschichten aus der Beta
Veröffentlicht von: gracjanski
am 30. 2004 um 20:06 Uhr
Diese Geschichten wurden von Verrant, dem Entwickler von EQ1 während der Beta veröffentlicht. Diese Geschichten unterscheiden sich zum Teil erheblich von den Geschichten, die später herausgekommen sind, weswegen sie nicht in die Tom of Ages eingeordnet wurden, sondern hier zusammen sind. Trotzdem lohnt es sich sie durchzulesen
Der erste Krieg zwischen den Ogern und den Zwergen
Aufzeichnung von Dagnor, General des Rakthokischen Königreichs:
Jahrhunderte lang, während das Elfische Reich im Osten (zunächst war das elfische Reich auf Antonica, dann auf Faydwer) wuchs, lebten die Oger und Zwerge in den Bergen nach Westen hin, welche die Wälder umringten, die heute unter Lesser Faydark (Niederes Feendunkel auf Faydwer) bekannt sind. Eingenistet in den felsigen Kliffs, welche heute den Namen Butcherblock Mountains (Hackklotzberge) tragen, haben sich die Zwerge ihr goldenes Königreich geschaffen: Kaladim, die „Schmiede Norrath’s“. Die Oger hatten es geschafft, nach einem Jahrzehnt des Krieges das umliegende Land von den Orkischen Horden von Faydwer zu erobern. Sie gründeten das erste Oger Königreich, nahe dem Gebiet des Rakthonischen Reichs und benannten es nach ihrem ersten großen Führer „Raktok der Kriegsherr“. Somit lebten die Zwerge und Oger mit dem westlichen Feendunkel in einer schwierigen Umgebung.
Obwohl das riesige Reich der Elfen problemlos eines der beiden Königreiche hätte zerschmettern können, sahen die Oger die Zwerge als Hauptproblem. Aufgewachsen in einer Kultur, wo nur die Stärke in den Armen und die Größe der Waffe zählte, wähnten die Oger nur die Zwerge als ebenbürtig und somit als Gefahr für das Bestehen des Reiches. Zudem waren die Oger sehr neidisch auf die reichen Vorkommen an Gold, die die Berge zu bieten hatten und ebenso auf die Fertigkeiten Kaladims in der Steinbearbeitung. Und als könne es nicht schlimmer kommen, sind die Oger der Meinung, dass die freundliche Einstellung der Zwerge überhaupt nicht mit der chaotischen Wildheit der Oger harmoniert. Resultierend daraus entwickelten die Oger einen enormen Hass auf das Bergvolk und viele kurze Kämpfe entbrannten zwischen den zwei Reichen.
Als die Elfische Rebellion im zweiten Zeitalter (diese Zeitalter wurden wohl zu Zeitalter der... geändert ) gegen den Gott Innoruuk begann, wurde Dagnor der Schlächter zum fünften Kriegsherr des Rakthokischen Reichs gewählt. Als wahrlich einer der ambitioniertesten aller Kriegsherren, erkannte Dagnor früh, dass die Streitigkeiten mit den Zwergen zu nichts führen würden und um demnach einen Nutzen aus der Sache ziehen zu können, mussten die Zwerge entweder ausgelöscht oder versklavt werden. Sofort erkannte er, dass die zwergischen Goldminen eine endlose Quelle für Wohlstand und Macht wären. Aufgrund der großen Bedeutung der Minen und Waffen für das Elfen Reich hatten die Zwerge jedoch im Falle eines Krieges einen starken Verbündeten. Der Oger König war schlau genug um zu erkennen, dass sein Reich einer Attacke von beiden Seiten nie standhalten könnte und daher entschloss er sich, seinen Plan aufzugeben und die Zwerge sahen in ihm keine Bedrohung mehr. Während das Elfen Reich über seine Grenzen hinaus, tief ins westliche Feendunkel wuchs, hat der Krieg für beide Seiten vorerst an Bedeutung verloren.
Dagnar, der Kriegsherr wurde eine lange Zeit geprüft, doch wie auch immer, ergriff er den Thron und begann sofort, die größte vereinte Armee von Ogern zusammenzustellen, die seit der Zerschlagung der Ork Clans existierte.
Über die Attacken auf Nord Kaladim:
Manchmal wird Dagnor auch als Zerstörer zweier Reiche bezeichnet. Als er seinen Feldzug gegen die Zwerge von Kaladim startete, hat er auch den Fall seines Reiches besiegelt. Zusätzlich hinderte er die Zwerge daran, dem Elfen Königreich Unterstützung gegen die ständig anwachsende Zahl von Rebellen in ihrem Reich zu liefern. Viele Historiker behaupten, wenn die Zwerge nicht in einen Krieg mit den Ogern gestürzt worden wären, dann hätte das alte elfische Reich die Rebellion zerschlagen und wäre heute noch existent.
Dagnor wusste, dass die Elfen einen Krieg gegen die eigenen Reihen führen mussten und den Zwergen keine Hilfe gewähren konnten und so nutzte er seine Chance um seinen eigenen Feldzug gegen das Königreich Kaladim zu beginnen. Er wusste auch, dass der Schlüssel zum Sieg gegen die Zwerge über das schwächer befestigte nördliche Kaladim war, wo die Zwerge ihre friedlichen Siedlungen und Handelszentren beherbergten. Der fünfte Kriegsherr marschierte also mit seiner Armee aus Ogern und Orksklaven über die hills of shade (Schattenhügel) direkt gen Westen nach Kaladim, wohlwissend dass es zu keinem Zusammenstoß mit den Elfen geben würde.
Alte Zwerge erzählen sich noch immer über die grauenvolle erste Oger Attacke. Nur bedingt vorbereitet auf so eine mächtige Invasion wurden die friedlichen Städte Nord Kaladims förmlich überrannt. Dabei haben Ogerkrieger alles verbrannt, was brennen konnte und schlachteten alle Zwerge ab, die sie in die Finger bekamen, sei es Mann, Frau oder Kind. In weniger als einer Woche hatte Dagnors Armee Kaladim überrascht und nahm hunderten von Zwergen das Leben. Dagnor hatte die Schwäche des mächtigen und imposanten Königreiches erkannt und war nun auf direktem Wege in die Hauptstadt.
Über König Grimmly Feuerschmiede und den Kampf bei den hills of shade:
Dagnors unnötiger Halt um sicherzugehen, dass auch wirklich alles zerstört war, gab den Zwergen genügend Zeit, um sich gegen die kommende Invasion zu wappnen. Die Nachricht der Ogrischen Invasion war lange vor dem ersten Sichtkontakt in der Hauptstadt angekommen. Als er davon erfuhr, hat der Zwergenkönig Grimmly Feuerschmiede, ein brillianter Krieger und Taktiker, sofort begonnen die Verteidigung der Stadt zu organisieren. Dagnor konnte mit der Geschwindigkeit, wie sie die Zwerge bei der Bildung ihrer Verteidigung an den Tag legten, nicht mithalten. Das war sein erster großer Fehler ...
Als die Armee der Oger den Crakdorn Kamm erreichten, das nur einen Kilometer von der Hauptstadt der Zwerge entfernt lag, standen sie einem ebenbürtigen und von Grimmly geführten Heer tapferer Zwergenkrieger gegenüber. Der Kampf auf dem Kamm war ohne Gnade und brutal, aber aufgrund fehlender Erfahrung in engen Tunnel zu kämpfen und aufgrund des Lichtmangels, wurden die Oger zur Flucht gezwungen. Dagnor befahl seine Armee zu den hills of shade, wo die Oger bessere Voraussetzungen für einen Kampf hatten.
Tag und Nacht klirrten Schwerter auf Rüstungen und rohes Fleisch und das Gras färbte sich rot von den Flüssen aus Blut Gefallener. Beide Armeen wurden aus den Reihen des eigenen Königreiches verstärkt doch bald kam der Krieg zum Stillstand.
Über den orkischen Verrat und die Schlacht des zerborstenen Speers:
Im Hinterkopf behaltend, dass der Krieg nur hier, in den hills of shade gewonnen oder verloren werden konnte, befahl Dagnor seinen Truppen, die im äußersten Süden stationiert waren um den Wald um Feendunkel zu bewachen, nach Norden zu ziehen und seine Armee zu verstärken. Zurück blieben nur eine handvoll Oger Krieger und vor allem Ork Sklaven. Das war Dagnors zweiter und schlimmster Fehler.
Zum ersten Mal in der Geschichte schlossen Orks und Zwerge eine Vereinbarung miteinander ab und bildeten eine Allianz. Die Zwerge garantierten den Orksklaven der besiegten Orkischen Clans ihre Freiheit, wenn sie sich aus dem Krieg der beiden Parteien heraushielten. Absolut zufrieden mit dem Plan, die Freiheit zu erlangen ohne in den Krieg ziehen zu müssen, desertierten die Orksklaven aus den Lagern in Feendunkel nach Osten und hinterließen klaffende Lücken in den südlichen Bergen.
König Grimmly nutzte diese Gelegenheit, um eine zweite Armee aufzustellen, die Dagnors ungeschütze Flanke im Süden angreifen sollte. Damit war das Schicksal der Oger Armee bei den hills of shade besiegelt, Dagnor floh mit einigen Wenigen und das Raktokische Königreich war nun verwundbar. Grimmly sammelte alle verfügbaren Truppen und marschierte geradewegs in Richtung Oger Hauptstadt. Kurze Zeit später stand diese in Flammen und die Raktokische Armee war zerschlagen.
Der letzte offizielle Kampf fand in der Nähe der Wälder von Lesser Faydark statt, als die verbliebenen Truppen Dagnors versuchten nach Süden zu entkommen.
Dort trafen sie jedoch auf eine kleine Truppe fähiger Zwergenkrieger, die es schafften, sie bis zur Ankunft der großen zwergischen Armee aufzuhalten. Als der König und seine Truppen eintrafen, kämpften die Mannen um Dagnor tapfer und töteten viele Zwerge, wurden jedoch unbarmherzig vernichtet. Nach einer Sage standen sich Grimmly und Dagnor an einem kleinen Ausläufer eines Sees von Feendunkel Gesicht zu Gesicht gegenüber. Man sagt Grimmly habe Dagnor mit einem Speer durchbohrt und das mit einer Wucht, die den Speer in Tausende Stücke zerrissen hat obwohl er durch Dagnor hindurch drang. Die Geschichten sagen auch, dass der Oger sofort starb und in den See fiel und dass seine böse Seele das Wasser rotfärbte und zum Kochen brachte. Jetzt ist dieser See als Dagnors Grab (Dagnors Cauldron) bekannt und die große finale Schlacht der Zwerge gegen die Oger als die Schlacht des zerborstenen Speers (the battle of the shattered spear).
Über die Blutspur und das neue Königreich Oggok:
Kaum mehr als 300 Oger haben überlebt und beteten jeden Tag zu Rallos Zek um Vergebung ihrer Niederlage. Die Überlebenden haben fluchtartig das Weite gesucht und sind nach Süd-Westen gezogen. Zwei Wochen lang flohen die Oger und wurden bei jedem Schritt von König Grimmly gejagt. Diejenigen, die zu langsam waren wurden gnadenlos gerichtet. Die Oger plünderten jedes kleine Dorf in das sie kamen, auch die verblichenen Ruinen der Elfenhauptstadt Caerthiel (das war eigentlich nur das Dunkelelfen Reich) , wo sie Schiffe und Vorräte fanden. Sie setzten Segel und zogen über die östlichen Ozeane weit weg von den anrückenden Zwergen. Der erste Zwergisch-Ogrische Krieg war nun offiziell beendet.
Die Oger: besiegt, verwundet und führerlos, erreichten den rauen Kontinent Antonica einen Monat nach Beginn ihrer Odyssee. Tag und Nacht marschierten die Truppen des einst mächtigen Rakthokischen Königreichs unermüdlich durch die endlosen Wüsten von Ro und erreichten schon bald die leeren Hügelkämme, jetzt bekannt unter dem Namen Serpents Spine (Schlangenwirbelsäule) .
Da sie Zeit brauchten um sich neu zu formieren und zu erholen, sahen die Oger den praktischen Nutzen der örtlichen Geografie und den Schutz vor möglichen Invasionen. Hier begannen sie nun eine neue Hauptstadt der Oger zu errichten, umringt und geschützt von zwei Flüssen, einer Wüste, einem See, einem dichten Dschungel und den Bergen. Hier konnten sie eine neue Armee aufbauen um einen zweiten Krieg gegen die Zwerge zu führen. Das neue Königreich nannten sie Oggok, was in ihrer Sprache Rache bedeutet.
Es endete also mit Krieg, Tod und dem Versprechen eines Neubeginns. Die peinlichen Streitigkeiten der alten Rassen auf dem Kontinent Faydwer haben ein tragisches Ende gefunden und keines der Königreiche konnte sich je vollständig erholen. Der Saat der Rache wurde gepflanzt und die gesamte Welt hat sich für alle alten Rassen geändert. Mit der Einwanderung der Dunkelelfen nach Neriak in Antonica und den Ogern in Oggok wurden neue Länder entdeckt und keine der alten Rassen war in der Lage, den Wachstum der Gnomischen und Halblings Königreiche zu stoppen. Ebensowenig hatten sie die Macht die wachsende Bevölkerung der Menschen zu kontrollieren.
Die Migration der Trolle
Von den alten Trollen und dem Drachen Trakanon:
Das momentane Königreich von Grobb (auf Antonica) ist immer ziemlich heimlichtuerisch, wenn es um ihre Herkunft geht. Aber die einfachen Geschichtsbücher der Trolle erzählen uns, dass das Königreich seine Wurzeln im zersprengten Kontinent von Kunark hat. Ein Land mit vergifteten Flüssen, grauen Wüsten, und abgestorbenen Wäldern.
Es steht geschrieben, dass hier am Fuße des Murkdweller Fluß Innoruk bei seinem Versuch der vorhergesagten Woge menschlicher Kraft im dritten Alter Einhalt zu gebieten, die Körper von Männern mit grausamen Zaubereien versah. Aber mit dem Beginn des Krieges der gebrochenen Krone, so erzählen Gelehrte, vergaß Innoruk schließlich seine Abscheu den Trollen gegenüber, und hinterließ sie dem Schicksal auf Kunark zu sterben. Für die Trolle waren Jahrzehnte brutalen Gefechts gefolgt, als sie um die knappen natürlichen Ressourcen ihres toten Kontinents gekämpft haben.
Zu dieser Zeit hat der alte Drache Trakanon Notiz von der langsam sterbenden Rasse genommen. Den Drachen alt zu nennen, ist rein spekulativ, da niemand je das schreckliche Tier vorher gesehen hat. Viele denken, dass er für den jetzigen Zustand von Kunark verantwortlich ist, aber die unverständlichen Texte von den Trollen beschreiben ihn als einen Alten. Man sagt, der Drache habe die ganze Bevölkerung von Kunark auf eine Insel in den gebrochenen Zähnen versammelt und in Ketten gelegt und bot dort den Trollen ein Abkommen an: Trakanon würde die vergessenen Kinder von Innoruk mit Nahrung und Wasser aus seinen Dschungeln versorgen, wenn sie seine Diener werden würden. Die Trolle haben Trakanon zugestimmt, erschien er ihnen doch als ein mächtiger Retter, König, und Gott. Trakanon hat die Trolle in getrennte Stämme aufgeteilt um jeweils einen gewissen Teil vom östlichen Kunark zu besetzen und damit er sie besser kontrollieren könnte. Während dieser Zeit haben seine Diener die Bezeichnung „Troll“ erhalten, der eine verkürzte Form von der Phrase "Troll quel'dom gik Trakanon" ist, was soviel bedeutete wie "die grünen Kinder von Trakanon" in der Drachensprache.
Von Trakanon's Verrat und die Kriege der sieben Stämme:
Es stand nie in der Macht eines Mannes oder Trolls, den Grund des großen Drachen für seinen Verrat zu bestimmen, aber wir können nicht erwarten, die Gründe der Unsterblichen zu verstehen. Jede Niederschrift erklärt einfach, daß Trakanon einfach nur seine Meinung geändert hat. Dennoch, nach relativ friedlichen und harter Regentschaft unter ihrem göttergleichen König, haben die fünfundzwanzig Stämme von Trakanon das zweite Zeitalter begonnen, trotz schwindender Vorräte und Lieferungen, die immer seltener eintreffen.
Zuerst gab es keine Panik, die Stammesleiter haben ihrem König Boten geschickt. Sie baten um Verzeihung, für was auch immer sie falsch gemacht hatten, aber die Boten kamen alle mit der Nachricht zurück, dass ihnen eine Audienz beim großen Drachen verweigert worden war. Hunderte von Troll Karawanen zogen nun über die dunklen Hügel der Verachtung, in der Hoffnung die Tore zum geheimen Königreich Trakanons würden sich auftun, aber sie taten es nicht.
Als sich die Nachricht vom Verrat Trakanons in Kunark zu verbreiten begann, begannen alle Stämme sich näher und näher zum Osten zu bewegen, von wo sie einst Nahrung und Vorräte bekommen hatten. Sie sind in dem Königreich von Trakanon angekommen, nur um zu erfahren, dass der große Drachekönig für mehr als 50 Jahre nicht gesehen worden war. Die Tore blieben allen Boten und Karawanen verschlossen. Die Trolle waren bestürzt, verwirrt und am verhungern und warteten daher im Osten Kunarks auf irgendeine Botschaft von ihrem Gott.
Da jedoch nie eine Botschaft entsandt wurde, begannen die Stämme Trakanons unruhig zu werden. Kämpfe begannen plötzlich auszubrechen und Stammesdörfer wurden angegriffen und geplündert. In den Schatten der Bergkette Trakanon's teeth (die Zähne von Trakanon) ist ein neuer Krieg der Trolle ausgebrochen. Die 25 Stämme von Trakanon haben unerbittlich über zehn Jahre lang ununterbrochen um Nahrung und Wasser gekämpft, bis nur noch 7 Stämme übrig waren. Diese 7 Stämme haben sich in die Ecken der Gegend zurückgezogen, die jetzt aufgrund der vielen Troll Skelette, die den Boden bedecken, Field of Bone (Feld der Knochen) genannt wird.
Über viele weitere Jahrhunderte lang kämpften die überlebenden Trolle „den Krieg der sieben Stämme“ im Versuch, dem anderen Stamm zu stehlen, was immer man konnte: Nahrung und Wasser, ja sogar das Fleisch und Blut anderer Stammesmitglieder. Troll Schamanen behaupten, dass jeden Tag, während der Krieg unter ihnen gewütet hat, Trakanon hoch über seinem Dschungelthron gesessen hat und ihnen, mit einem Grinsen in seinem Gesicht, beim Sterben zuschaute. Dieser Krieg hätte beinahe die vollständige Zerstörung der Trollrasse bedeutet.
Vom Häuptling Nalikor und dem Ende der Stammeskriege:
Inmitten des dritten Zeitalters waren die Stämme von Trakanon nahezu vollständig aufgerieben. Die Kriege dauerten ein Jahrhundert oder länger und als schließlich die sieben Stämme anfingen auszusterben, größtenteils durch Hunger und Krankheit, zogen die Trolle in den Norden des Field of Bone, für immer weit weg vom Sumpf ohne Hoffnung, dem Ort ihrer Entstehung. Dort traf der hungrige Stamm des Häuptlings Kateera auf die verzweifelten Anhänger des Häuptlings Nalikor in einer letzten Schlacht aufeinander. Über die nördlichen Ufer von Kunark hinaus, hat eine Schlacht gewütet, die so schrecklich war, dass sogar die Barden der Elfen nur des Nachts darüber singen. Im letzten Kampf, der darüber entschied, wer nun über Kunark herrscht, kämpfte Troll gegen Troll und nur die völlige Vernichtung des anderen Stammes konnte diesen Krieg beenden. Die zwei Stämme begannen langsam aber sicher zu sterben.
Einige Trolle fingen an, nicht nur Fleisch erschlagener Feinde zu fressen, wie es die anerkannte Sitte der Stammeskriege war, sondern nagten jetzt auch das Fleisch gefallener Kameraden an. In Anfällen von Wahnsinn fielen Krieger ihre eigenen Leute an, nur um sich dann das Leben zu nehmen. Die Kämpfe spiegelten jetzt nur noch Szenen äußersten Wahnsinns wieder. Troll Krieger fingen an jeden um sie herum anzugreifen, ob Freund oder Feind, nur damit sie etwas fressen oder stehlen konnten.
Die zwei am wenigsten durch den Wahnsinn Beeinflussten um sie herum, waren die Veteranen der Stammeskriege, die zwei Oberhäupter: Kateera und Nalikor. Sie erkannten, dass die Schlacht, die sie begonnen hatten, der Anfang des Endes der Trollrasse war. Mit der Absicht den Krieg ein für alle mal zu beenden, trafen sich beide Anführer Auge in Auge, um sie herum ein paar auserwählte Krieger. Dieser Ort wird jetzt Nalikors Hügel genannt. Es steht geschrieben, dass es Kateera war, der dieses Duell verlangte und einige Troll Schamanen beschreiben ihn als einen unbesonnenen und unklugen Jüngling, der nie eine Chance gegen den erfahrenen Nalikor hatte. Andere jedoch behaupten, dass sich beide einig waren, dass sich für das Wohl und Fortbestehen der Trollrasse der Jüngere von beiden geopfert hat. Während sich die Trolle für kurze Zeit unter dem Neumond in den Lagern gerade auf den nächsten Kampf vorbereiteten, wurde der junge Anführer durch das Lager gejagt und schließlich von Nalikor geköpft. Entgegen den alten Trollbräuchen, die Körper der Toten zu fressen, behielt Nalikor nur den Kopf als Beweis für seinen Sieg und verbrannte den Körper und die handvoll Krieger auf dem höchsten und blutigstem Berg in dem Feld der Knochen. Hier stapelte er auch die Waffen der Krieger, die während der Jahrhunderte gestorben waren und man nannte diesen Berg „Nalikors Hügel“, ein Denkmal für die alten Stämme von Trakanon und ein Zeichen für ein neues Zeitalter der Troll Rasse.
Niemand konnte bisher von diesem Berg berichten, doch alte Schriften beschreiben den Ort als schrecklich: ein kleiner roter Berg, in dem Schwerter und Speere stecken, umringt von Skeletten der Trolle vom Feld der Knochen und auf der Spitze steckt der grinsende Schädel von Kateera auf einem Metallspeer.
Vom Auserwählten Trakanons und der Flotte der Knochen:
Der Stamm des besiegten Kateera hat überraschender Weise kaum Widerstand geleistet, als er vom Tod seines Häuptlings und ihrer Niederlage im Krieg erfuhr. Eine Woche lang feierten die Überlebenden beider Stämme, weil der Jahrhunderte währende Krieg endlich vorbei war. Sie tanzten und aßen von den Gefallenen, jedoch waren noch so viele Fragen offen und so viele Probleme ungelöst. Vor Jahrzehnten wurde von den Schamanen vorhergesehen, dass der Stamm, der den Sieg über den anderen davon trägt, von ihrem Gott Trakanon mit unermesslichen Reichtümern überschüttet würde. Doch Trakanon ließ sich selbst nach dem Ende des Krieges nicht blicken. Kunark war jetzt ein völlig zerstörtes Land und ähnelte einem Friedhof. Alle Lebewesen waren tot und die vergifteten Flüsse waren rot von Blut.
Nun da der Clan Nalikors als Herrscher über das Land feststand, bemerkte man, dass man über rein gar nichts herrschen konnte... es gab keine Möglichkeit auf diesem Fleck zu überleben. Als erneut Unruhen in den eigenen Reihen entflammten, wurde Nalikor klar, dass seine Anhänger erneut beginnen würden sich selbst zu vernichten. Kraft- und ratlos verfasste der große Häuptling einen selbstmörderischen Plan: er würde sich durch das Gebirge von Trakanon's Teeth kämpfen und persönlich mit dem König der Trolle sprechen.
So viele verschiedene Geschichten gibt es über die monatelange Reise Nalikors in das verbotene Reich ihres einstigen Gottes Trakanon, aber alle haben eines gemeinsam: Es steht geschrieben, dass der alte Häuptling tatsächlich mit Trakanon sprach und ihm von der Vernichtung aller, bis auf einen Stamm erzählte. Scheinbar war Trakanon beeindruckt von dem, was er hörte, denn er schenkte Nalikor ein magisches Schwert und einen Schlüssel in sein heiliges Königreich, aber er sagte ihm auch, dass er von ihm keine Hilfe für die Trolle erwarten könne. Trakanon erzählte Nalikor von den anderen Kontinenten und Rassen und dass er die Wahl hatte, seine Anhänger von Kunark fort zu führen oder ihnen beim Aussterben zusehen könne. Der Häuptling war außer sich, als er von den fruchtbaren Kontinenten und den antiken Rassen hörte. Man glaubt, die Ursache der Feindlichkeit der Trolle gegenüber allen anderen Rassen liege in dieser Eifersucht eines alten Mannes, der einer furchtbaren Kindheit entwächst.
Bei seiner Rückkehr findet Nalikor seine Anhänger zerstritten und in fünf Stämme aufgespalten vor, jeder Stamm mit seinen eigenen Plänen für Kunark. Der alte Häuptling hatte mit den möchtegern Anführern leichtes Spiel, seine brennende Klinge schlug sie schnell in Stücke. Als er seine Botschaft verkündete, erwachte bei den Trollen neue Hoffnung. Der Stamm war wiedereinmal unter seiner Führung vereint und seine Anhänger gaben ihm den Titel „Trakanons Auserwählter“.
Der alte Häuptling erzählte allen 400 seiner verbliebenen Anhänger, was ihm von Trakanon zugetragen wurde und schnell wurde ein Plan entwickelt, von ihrem Inselkontinent zu fliehen. Mit einer sehr geringen Menge natürlicher Ressourcen bauten Nalikor und seine Trolle eine Flotte aus fünf äußerst massiven Schiffen, nur aus dem wenigen Holz und Stahl und Unmengen von Knochen toter Trolle. Da ihnen in Kunark nichts mehr geblieben war, bemannten die Trolle nur zu gern die Schiffe aus Knochen und ließen ein Königreich aus Krieg, Schmerz und Tod hinter sich. Sie segelten viele Wochen ziellos umher, bis sie an einem Schädelfelsen vor Antonica, inmitten des Golfs von Gunthak ankamen.
Über die Attacken der Oger und das Bündnis der brennenden Klinge:
Noch bevor die Trolle angekommen waren, wussten die Oger genau über die prächtigen Eisenschiffe Bescheid, die ihre Grenzen ansteuerten. Da sie große Furcht vor der mysteriösen Troll Flotte hatten, die in der Nähe der schwächsten Gebiete in der natürlichen Verteidigung der Oger landete, sammelten sie eine große Armee zusammen um den Einmarsch der Troll Horde zu stoppen. Zu ihrer völligen Überraschung stellten sie fest, dass die seltsamen Trolle ihnen beinahe im Kampf ebenbürtig waren und sie wurden vom mächtigen Stamm Nalikors zurückgetrieben. Die nächsten fünf Tage lang griffen die Ogertruppen unaufhörlich an, wurden aber von den heimatlosen und noch immer hungrigen Trollen jedes Mal zurückgetrieben. Die Trolle konnten die Küste vor Oggok dabei nur knapp halten. Der Greenblood River (Grünblut Fluss) trägt seinen Namen von all den Trollen, die in seinem Wasser während dieser Ogerangriffe gestorben sind. Nalikor, der noch nicht ganz verstanden hatte, was es mit dieser neuen Oger Rasse auf sich hatte noch was es mit den kürzlichen Ereignissen auf sich hatte, schickte ein Bündnisangebot nach Oggok. Zur Überraschung aller anderen Rassen, hatte König Gharn, der achte große Kriegsherr der Oger, dem Bündnis aus ganzem Herzen zugestimmt.
Die Oger und Trolle empfanden großen Respekt für einander, soviel wie für zwei verschiedene Rassen denn möglich war. Die Oger sahen in den Trollen gnadenlose Krieger mit seltsamen Kräften aber aufgrund ihrer ungezähmten und kriegerischen Einstellung finden sie Gefallen daran. Die Trolle respektierten die Kraft der Oger ebenso, vor allem die „Töte, oder du wirst- getötet“ Gesetze des Oger Königreiches.
Schon bald enstand eine Allianz zwischen den beiden Rassen. Auf dem Broken Skull Rock (Totenkopffelsen), wo sie einst vorbeisegelten, unterzeichneten die Oger und Trolle, dass sie einander nie angreifen würden. Stattdessen werden die Oger den Trollen im Gegenzug für militärische und magische Unterstützung helfen ein Königreich zu gründen und Handelswege in Antonica zu etablieren. Um dieses Arrangement zu untermauern, vertraute Nalikor dem Kriegsherren seine brennende Klinge an. Dieses Schwert ist heute noch an dem geheimen Treffpunkt vorzufinden, eingeschlossen in einem magischen Kristall. Eine Inschrift auf diesem besagt: „Hier wurde die große Allianz zwischen König Gharn dem Schlächter und dem Auserwählten Trakanons geschlossen. Möge der Tod jene ereilen, die versuchen uns zu brechen.“ Seitdem war diese Allianz als Bündnis der brennenden Klinge bekannt.
Mithilfe der Oger, erhob sich aus der Asche des letzten Stammes von Trakanon ein neues Königreich der Trolle. Nalikor wählte den Innothule Swamp (Sumpf von Innothule) als neues Heim der Trolle, da sie ihrem Ursprungsort am nähesten kam: dem Sumpf ohne Hoffnung aus Kunark. Die Oger lehrten ihren neuen Verbündeten, wie man in dem Land jagte und Befestigungen baute. Nalikor selbst war tief in die Hierarchie des Trollkönigreichs verflochten und beendete das alte Stammessystem Trakanons. Doch er starb noch bevor er sein Ziel vollständig hätte erreichen können. Sein Tod brachte sein Volk viele Tage zum Trauern und die Grabstätte des Auserwählten Trakanons wurde zum Grundstein für die neue Trollstadt Grobb, benannt nach dem Nachfolger von Nalikor und dem ersten offiziellen König der Trolle. Es steht geschrieben, dass irgendwo in Tiefen der Tempel Grobb's die Troll Schamanen über den Schlüssel von Nalikor wachen: die letzte verbliebene Verbindung der Trolle zu ihrem antiken Königreichs von Trakanon.
Die Gründung des Reiches Crushbone
Über die Clans und das Königreich Kelethin:
Knapp nach drei Monaten des Verrates an Dagnor und ihrer Reise nach Osten, war der kürzlich befreite Orkstamm führerlos und ohne Heimat. Keiner der Orks hat je ohne das wachsame Auge eines Oger Herren gelebt und so waren sie jetzt wie Kinder, sie wanderten ohne ein Ziel durch das Land. Die Zwerge haben deutlich gemacht, dass sie zwar für die Freiheit der Orks verantwortlich waren, sie aber immer noch erklärte Feinde der Orks seien. Daher konnte keiner der Orks nach Westen zurückkehren und man suchte jetzt nach einer neuen Bleibe.
Die Entscheidung war dreifach unterteilt und die Orks besannen sich auf ihre Vorfahren und dessen Methoden, sie teilten sich auf, in drei verschiedene Stämme. Ein Clan ging nach Norden um sich in der bekannten Umgebung von Rakthok’s Kamm niederzulassen, weit weg vom wachsamen Auge der Zwerge. Der zweite Stamm entschied sich, in die Grassteppen zu ziehen. Selbst heute noch existiert dieser Clan und plündert Karavanen und Reisende, die unvorsichtig genug sind den Weg durch die Steppen zu nehmen. Der dritte und letzte Clan wurde von einem jungen Ork namens Gharol geführt. Er überzeugte die meisten der Orks, dass die wahren Reichtümer in den fruchtbaren östlichen Ländereien liegen. Dort meinte er, finden die Orks ein neues Zuhause und der Crushbone Stamm, wie er ihn nannte, würde mächtig und groß werden.
Zu dieser Zeit, als die Orks um den See vor dem großen Feendunkel herum nach Osten wanderten, bemerkte der Elfische Lord von Kelethin den Aufmarsch der Herde.
Über die Grenzkriege und den großen Brand:
Anfangs waren die Elfen höflich und der große Lord, ein alter Elf namens Carandril, entsandte viele Boten zu Gharol um mehr über dessen Plan nach Osten zu ziehen, herauszufinden. Man wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, ob Gharol überhaupt in der Lage war zu lesen oder nicht, da in der Regel Orks weder schreiben noch lesen können. Sicher jedoch war, dass Gharol erbost darüber war, dass bereits eine andere Rasse im Osten lebte. Carandril hatte von seinen Boten nie wieder etwas gehört, da sie nach dem Briefwechsel sofort von Gharol getötet wurden. Nur nach seinen Instinkten handelnd, erklärte der Orkanführer seinen Leuten, dass bereits eine andere, neue Rasse das Land gestohlen hätte. Er hat sofort einen Plan ausgearbeitet, welcher die vollständige Vernichtung des Elfenreichs Kelethin und die Versklavung der Elfen beinhaltete. Er dachte, Kelethin wäre die einzige Stadt der Elfen und somit das Zentrum des Elfischen Imperiums.
Beide Annahmen waren falsch und die Truppen Gharols trafen auf harte aber überraschte Gegenwehr an der Grenzen zu Feendunkel. Die meisten der Orks wurden bei der ersten Attacke getötet und der Rest wurde schnell vertrieben. Wütend über diesen Verlust und neidisch über die Stärke der Elfen, entwickelte Gharol einen neuen Plan. Er bemerkte, dass viele seiner Soldaten von Elfen, hoch droben in den Baumkronen, von einem Pfeilhagel getötet wurden. Zur zweiten Attacke also, rüstete Gharol seine Mannen mit einer Fackel aus und stellte sie in einer langen Geraden auf. Er befahl ihnen, alles womit sie in Berührung kämen anzuzünden. Sie setzten alles in Brand, von dem Baumkronen bis hin zum Gras und den Waldwegen. Nur Asche blieb von dieser Attacke zurück und die Elfischen Bogenschützen verbrannten jämmerlich in den Baumwipfeln. Die verbliebenen Elfenkrieger waren schockiert über die Effektivität dieser neuen Taktik und traten den Rückzug an. Die Waldelfen nannten diesen Zwischenfall später „Den Großen Brand“. Gharol sammelte seinen Stamm in vielen kleinen Lagern um Feendunkel und befahl die Konstruktion vieler hundert Fackeln für einen weiteren Ansturm. Der Herrscher von Kelethin entsandt eine Botschaft über seine missliche Lage direkt and die Hauptstadt Felwithe.
Über den Krieger Edril und die Legion des Windes:
Der erste Elf, dessen Interesse diese Botschaft geweckt hatte, war der junge Krieger Edril. Er hat sein ganzes Leben in Felwithe verbracht, gelehrt von den Besten Meistern und aufgewachsen in einer wohlhabenden Familie. Zu seinem 30. Geburtstag, was für Elfische Verhältnisse sehr jung ist, schrieb er sich selbst in eine Kampfschule ein, wo er seine Lehrer mit enormen Wissen über Kriegskunst und seine tödlichen Kampffertigkeiten beeindruckte. Nachdem seine Ausbildung abgeschlossen war und er viele Jahre in der Armee gedient hatte, wurde er schon mit 50 als persönlicher Wächter des Herrschers von Felwithe eingestellt. Das brachte ihm eine Menge Ruhm unter den Elfen ein und nicht etwa seine exzellenten Leistungen in der Akademie. Er ging direkt auf den König zu und fragte um Erlaubnis, ein Heer gegen die Orks anzuführen. Als der Herrscher ihm diesen Wunsch erfüllte, suchte sich Edril die 100 besten Krieger und Pferde und ritt so schnell er konnte in die Wälder von Kelethin.
Dort wurde er würdig empfangen, doch entschied er sich, schnell hindurchzureiten. Denn er war nur zu einem Zweck hier, sich einen Namen durch den Sieg über die Orktruppen zu machen. Nur zwei Tage nach seiner Ankunft in der Stadt, ritten Edril und seine Männer ins große Feendunkel, direkt in Richtung des ersten Ork Lagers. Mitten in der Nacht schlugen sie zu und die Orks wurden von dem Angriff völlig überrascht. Edrils Mannen ritten direkt durch die Orktruppen hindruch und töteten jedes Stammesmitglied ohne große Verluste in den eigenen Reihen. Man sagt Edril hat wie ein Verrückter gekämpft und über 20 Orks allein getötet. Ohne eine Rast zu machen ritten sie in das nächste Lager, um den Überraschungsvorteil zu nutzen.
Ein Lager nach dem anderen wurde rasch und brutal zerstört. Die Orks, die sich gerade für die nächste Schlacht bereit machten, wurden völlig überrascht. Edril und seine tapferen Krieger ritten so schnell von einer Schlacht zur nächsten, dass sie von den Elfen nur noch die Legion des Windes genannt wurden. Diese Strategie bewies sich als ausgezeichnet, denn Gharol hatte nie eine Warnung durch Flüchtlinge eines zerstörten Lagers erhalten und hatte keine Chance, sich auf einen Angriff vorzubereiten. Viele von Edrils Männern wurden bei diesem Streitzug getötet aber alle Orks, inklusive Gharol selbst, wurden tief in das Innere des wilden Feendunkel getrieben. Dort gründeten sie ihr Reich. Als Edril nach Felwithe zurückkehrte, wurde er zum großen Wächter ernannt, er allein hatte über 150 Orks getötet. Das war jedoch nicht das letzte mal, dass Edrils Name in die Elfischen Geschichten aufgenommen wurde. Gerüchten zufolge wurde Gharol kurz nach dem Rückzug in die Wälder Feendunkels von seinen eigenen Gefolgsleuten ermordet.
Der Krieg der zerbrochenen Krone
Über Caerthiel:
Die Drachen haben ihre Klauen von Norrath gelöst und jene, die jetzt als die alten Rassen bekannt sind, die Elfen und Zwerge, krochen unter ihrem überdimensionalem Schatten hervor. Die Zwerge sprudelten aus der Erde um sich die Bergregion zum Königreich zu machen. Die Elfen siedelten in den unbefleckten Wäldern Norraths und erschufen ein mächtiges Reich, dass mehrere Kontinente umspannte. Das Reich, von Caerthiel aus regierend, lebten die Elfen unter ihrem Gott Innoruuk (auch das wurde später geändert, Elfen wurden durch tunare erschaffen, die Dunkelelfen durch Innoruuk) in Frieden.
Über die Rebellion und den Außenposten Wielle:
Mit der Korruption in der Nation wuchs auch die Unruhe in vielen Elfenherzen. Sie wollten mehr und mehr Macht für ihresgleichen. Sie fingen an, an der Macht Innoruuks zu zweifeln und zerstörten seine Werke und ermordeten seine Diener. Anfangs waren sie klein an der Zahl und schwach. Aber mit den Jahren wuchsen die Rebellenverbände an und entwickelten perfekte Methoden, die Anführer des Elfenreiches zu töten.
Das erste Anzeichen einer Rebellion machte sich am Außenposten in Wielle bemerkbar, an dem Ort, wo heute Freeport steht. Wielle war dem Reich treu ergeben und daher Feind der Rebellen. Unter der Führung von Kapitän Paetroen wurde der Außenposten angegriffen und alle Bewohner getötet. Diese Handlung erschütterte Jahrhunderte des Friedens. Plötzlich musste das Königreich einem neuen Feind ins Angesicht blicken, einer Dunkelheit in seinem Nebel.
Der Herrscher, Kel'anthinstion rief alle Bewohner des Reiches dazu auf, für die Sache Innoruuks zu kämpfen. Er entsandt seine vertrautesten Berater, alles Anhänger Innoruuks in die entlegensten Winkel seines Königreichs. Sie sollten Unterstützung für den Kampf und die Armee gegen die Rebellen einholen. Die Rebellen hatten bereits ihre eigenen Anwerber geschickt, die fiese Methoden anwandten, um den Glauben der Bevölkerung an ihren Gott zu untergraben. Der Krieg spitze sich unzählige Jahre zu.
Über die Schlacht bei Aerignon und die wilden Elfen:
Der Krieg ging nicht voran. Das änderte sich aber mit der Schlacht bei Aerignon, benannt nach der Provinz, wo die Schlacht stattfand. Die loyalen Truppen des Reichs hofften, Paetroen und seine Rebellen unvorbereitet vorzufinden. Sie griffen ihn in seinem Hauptlager an, nördlich vom Elizerain See. Die Truppen wurden direkt unter der Führung des Herrschers selbst versammelt. Er sollte seine Armee Innoruuks anführen um die Rebellen ein für alle mal zu vernichten. Als die Truppen das militärische Hauptquartier von Peatroen umzingelt hatten, schien ein Sieg Innoruuks unausweichlich. In Unterzahl und überrumpelt, hätten die Rebellen nie genug Truppen zusammenrufen können um die königliche Armee zurückzuschlagen, erst Recht hätte es keine Chance zur Flucht gegeben.
Doch das Königreich sollte an diesem Tag keinen Sieg davontragen, denn es kam noch eine dritte Macht ins Spiel, die wilden Elfen. Wildelfen war ein Begriff, den Bürger benutzten, um die Elfen zu beschreiben, die außerhalb der Reichsgrenzen lebten. Sie blieben den gesamten Krieg neutral, sind aber den Versprechungen der Rebellen über einen Sieg verfallen und haben sich so auf deren Seite geschlagen. Was als Tag des Sieges sicher schien, wandelte sich zur größten Niederlage. Der Herrscher selbst wurde getötet, als ein Wildelfen Mörder sich in sein Zelt schlicht und von hinten erstach. Seit diesem Tag an war das Königreich verflucht.
Über den Fall der königlichen Stadt:
Der Krieg dauerte noch einige Jahre nach dem Tod des Königs an. In Verzweiflung sendeten die letzten Loyalisten Boten in das Königreich der Zwerge, mit der Bitte um Unterstützung im Kampf gegen die Rebellen. Sie kehrten mit der Nachricht zurück, dass die Zwerge ihren eigenen Krieg führten und keinerlei Hilfe entbehren könnten. Mit Hilfe neuer dunkler Magie, drängten die Rebellen die Loyalisten in ihre Hauptstadt Caerthiel zurück, welches sich an dem Punkt befand, der heute als Loping Planes (Galoppier Ebenen) bekannt ist. Im Inneren der Stadt versteckten sich die letzten Anhänger Innoruuks in ihren Häusern und hielten an den letzen Überbleibseln ihres zerrütteten Reichs fest. Ohne einen Führer, der sie motivierte, waren sie schon so gut wie tot.
Hilfe fanden sie in Form eines Innoruuk Priesters, der sich als Führer bereiterklärte. Sein Name ist in jeder Erzählung anders, aber Fakt ist, dass in der Dunkelheit der Nacht, einen Tag vor der letzten Belagerung gegen Caerthiel, der Priester einen der Anhänger in die Erde legte. Ein Spalt, von Innoruuk selbst geöffnet, verschlang ihn und schloss sich wieder. Als die Rebellen in die Stadt einfielen, fanden sie nur eine Geisterstadt vor, ohne Anzeichen jeglichen Lebens.
Über die Aufspaltung der Elfen:
Als die Anhänger in den Untergrund flüchteten, haben sich die Rebellen als Gewinner im Krieg der Zerbrochenen Krone gesehen. Sie nannten sich ab sofort „Hochelfen“ während die Wildelfen ab sofort für gewöhnlich als „Waldelfen“ bekannt waren. Ohne das wachsame Auge der Loyalisten zerfiel das Königreich zunehmend. Die Elfen, die auf der Oberfläche zurückblieben, die Hoch Elfen, konnten das Symbol von Caerthiel nicht erhalten und zerstörten es wutentbrannt. Sie gründeten ihre Hauptstadt Felwithe (auf Faydwer) an dem Ort, wo der Herrscher ermordet wurde. Die Anhänger Innoruuks flohen in die Wildnis in den Osten des Kontinents Antonica. Dort gründeten sie die gut befestigte und bewachte Stadt Neriak, wo sie für viele Jahre versuchten, ihr altes Königreich wiederaufzubauen und schmiedeten Rachepläne gegen die Rebellen, die sie von Faydwer vertrieben. Aufgrund der Jahrzehnte mit wenig Licht, das in das Königreich drang und wegen der harten Umstände färbte sich die Haut der loyalen Anhänger Innoruuks dunkler und die Elfen verwandelten sich allmählich in Krieger, angeführt von der Macht ihres Gottes. Sie werden von den Bewohnern Antonicas gefürchtet und von allen als Dunkelelfen bezeichnet (Die Geschichte der Dunkelelfen geht eigentlich von der Entführung der Elfen durch Innoruuk etc. aus)
Die Gründung von Ak’Anon
Über die Gnome und das Reich Felwithe:
Gleich zu Beginn der Elfischen Rebellion wurde die Freiheit der Gnome und das Recht auf Elfischem Boden zu leben durch den Herrscher Felwithes erlassen. Sie sollten aber eine Allianz mit den Elfen eingehen. Das ist für die kleinen Techniker ganz anders als unter dem Regime der Dunkelelfen, von denen wurden sie sogar wie Sklaven behandelt. Ihnen wurde fruchtbares Land um den Elizerain See zugesichert und sie lebten mehr als ein Jahrhundert friedlich mit den Elfen Nachbarn.
Trotzdem zwang sie das Leben auf Elfischem Boden die Sitten der Elfen anzunehmen und die Gnome bekamen schon bald das Gefühl fehl am Platze zu sein. Sie waren Architekten und keine Künstler und sie konnten weder singen noch tanzen oder gar Instrumente spielen. Elfen waren stolz auf ihre Bögen und die langen, ansehnlichen Schwerter aber Gnom Arme konnten mit Elfen Waffen nichts anfangen. Und während Elfen gewohnt waren, langsame, umschreibende und flüssige Verse zu sprechen, nutzten die Gnome eher kurze und prägnante Sätze, die sie noch rasend schnell aussprachen. Langsam breitete sich unter den Gnomen eine Unruhe aus und man fasste den Entschluss, ein eigenes Königreich zu gründen. Hinter diese Idee stand vor allem ein Gnom, sein Name war Biddyn.
Biddyn war der vierte Sohn eines armen Farmers, östlich des Elizerain Sees, dem Elfischem Reich am nächsten gelegen. Sehr schnell bemerkte er, wie sehr er, seine Brüder und sogar sein Vater die Arbeit auf der Farm hassten. Die schönste Zeit, die er je hatte, so schrieb er, war bei den monatlichen Festen, wo die Gnome alle möglichen Maschinen gesammelt und gebaut hatten. Das war es, dachte er, wofür Gnome gemacht seien und er setzte sich zum Ziel, dass dies auch Wirklichkeit würde. Da er Elfische Bräuche und Sitten während der Marktreisen mit seinem Vater nach Felwithe gelernt hatte, wurde er rasch ein Sprecher seines Volkes, wie es ihn bisher nicht gegeben hatte. Seine Ausstrahlung konnte jeden um ihn herum von der Idee eines eigenen Gnomenreiches überzeugen und schon bald war er bereit, seine Forderungen dem Herrscher von Felwithe zu überbringen. Dies war niemand anders als Carandril, der frühere Herrscher Kelethins, der vor langer Zeit Edril als ersten Krieger und Führer der Elfen Armee ernannte. Edril war seit mehr als Hundert Jahren ein loyaler und fähiger Wächter Carandrils und dennoch war er mittleren Alters für seine Rasse.
Überzeugt von der Argumentation und der Standfestigkeit, bot Edril Biddyn seine Unterstützung an. Sogar der Herrscher selbst war angetan von der Idee eines neuen Königreiches, da eine Allianz neue Möglichkeiten für den Handel bot, während der Verlust der Gnome für die Elfen Wirtschaft keine große Bedeutung hatte. Nach nur 6 Tagen Verhandlung stimmte Carandril Biddyns Forderung zu und die Pläne zur Bildung Gnomischen Heimatlandes wurden sofort erstellt. Der Herrscher stellte den Gnomen die südliche Region seines Reiches zur Verfügung, eine karge Landfläche hinter den Steamfont Bergen. Das Land wurde zu Ak’Anon umbenannt, was in der Elfensprache soviel wie Geschenk bedeutet. Zehn Gnomische Siedler und fünf Elfische Wächter wurden für eine Reise nach Ak’Anon ausgerüstet um sich dort umzusehen.
Über den Drachen der Plage und die Entstehung von Ak’Anon:
Umringt von Massen jubelnder Elfen und Gnome zogen die fünfzehn Siedler aus, jedoch wurde Monatelang nichts von ihnen gehört. Dann plötzlich, im fünften Monat ihres Verschwindens, kroch ein Elfenkämpfer mit zerfetzter Kleidung und zerbrochenem Schwert durch die Tore der Elfenhauptstadt. Er war der letzte Überlebende der Siedler und erzählte seine Geschichte vor dem Rat der Elfen. Ein Pestdrache mit schwarzen Schuppen hatte die Reisegruppe direkt nach ihrer Ankunft angegriffen und hielt das Land Ak’Anon besetzt. Über Monate hinweg verfolgte der Drache die Siedler und tötete einen nach dem anderen. Der überlebende Krieger hatte jeden der Siedler einen langsamen und grauenvollen Tod sterben sehen und glaubt, er lebe nur noch, um die Geschichte den Elfen zu erzählen.
Die Gnome waren sofort entsetzt darüber, dass Carandril ihnen verfluchtes Land übereignet hat und sofort orderte dieser den Tod des Drachen an. Erschaudert über die schrecklichen Geschichten des Überlebenden wollte sich keiner freiwillig melden und Calandril wollte niemanden zwingen gegen eine solche Bestie anzutreten. Edril jedoch bot sofort seine Hilfe an. Als Biddyn selbst sich bereit erklärte mitzugehen, schlossen sich weitere fünf Gnome an. Zusammen mit seinen gnomischen Freunden ritt Edril zu den Steamfont Bergen um das grausige Biest zu erlegen. Was dann geschah lässt sich am besten mit Biddys Buch „Die Geschichte der Gnome“ erklären:
Ich gebe zu, dass sogar meine Beine zitterten, als wir den Eingang zur Höhle der Bestie erreichten. Von vorherigen Begegnungen und den Erzählungen unseres gefallenen Freundes Dolyn, hatten wir alle Angst vor dem Monster. Das heisst alle ausser Edril, wobei ich glaube, nicht mal Innoruk selbst könnte diesem Elf Angst einjagen. Er lebt von der Angst wie ich mir Tabak in die Pfeife stopfe, für ihn ist das alles wie süßer Nektar, der seine Gedanken reinigt und seine Klinge schärft. Als wir also vor der Höhle standen, warf sich Edril die Klinge über die Schulter, schaute zu uns und sagte „Wartet hier.“ Mit stolzem Ausdruck marschierte er in die dunkle Höhle hinein, ein Portal in die unteren Ebenen, vorausgesetzt, sie existierten. Er ging geradewegs in seinen Tod, dachten wir... Aber als wir ihn nach zwei Tagen wiedersahen, zog er den riesigen Kopf der Bestie hinter sich her, der eine zischende und grüne Spur von brodelndem Gift hinter sich ließ. Er atmete schwer und furchtbare Wunden überzogen seinen Körper. Ich musste lachen, bei dem Gedanken, dass Edril zwar verletzt war, der Drache aber viel Schlimmeres vor seinem Tod erleiden musste. Jeder, der diesem Elf Schmerz zufügt, muss damit rechnen es tausendfach zurückzubekommen.
Der Schädel des Drachens liegt noch immer vor dem Eingang der Gnomen Feste Mechanus. Edril und seine Gnomen Gruppe würden für immer in die Geschichte der Gnomen eingehen. Die nächsten Wochen verbrachten sie ihre Zeit damit, das Land um Ak’Anon zu erkunden und garstige Kreaturen zu töten. Sie suchten nach einer geeigneten Stelle für das neue und erste Königreich der Gnome. Edril verbrachte viel mehr Zeit in Ak’Anon als ursprünglich geplant, um die Entstehung des Gnomenreiches zu überwachen. Als die ersten Siedler eintrafen und die ersten Häuser gebaut waren, wurde Biddyn zum König der Gnome gewählt und seine erste Amtshandlung war die Erschaffung einer Statue zu Ehren Edrils. Diese Statue zeigt den Kampf mit dem riesigen Pestdrachen und dank der Gnomischen Baukunst ist es nicht nur gigantisch sondern auch nützlich: im Zentrum von Ak’Anon stehend, fungiert es als Wegweiser durch das komplexe Tunnelsystem. Als Edril nach Felwithe zurückkehrte wurde er von hunderten stolzer Krieger empfangen und erneut als Held gefeiert.
Die Geschichte Edrils
Über den Tod von Carandril und Edril's Reise nach Antonica:
Im Alter von 450 Jahren wurde Carandril plötzlich sterbenskrank. Der Herrscher kämpfte über ein Jahr gegen die tödliche Krankheit bevor er die Welt der Sterbenden verließ. Hochelfen und Waldelfen sammelten sich in den geschäftigen Straßen von Felwithe um einen ganzen Tag zu trauern und der Begräbnis beizuwohnen. Edril war sehr betroffen vom Tod seines geliebten Herrschers und Freundes. Elfische Tradition besagt, dass der neue durch den Rat gewählte Herrscher nach dem Tod des alten Herrschers einen neuen Anführer der Kaiserlichen Armee wählen muss. Edril wurde Besitz im Umland und große Mengen an Gold zugesprochen, als er abdankte. Niemand hatte damit gerechnet, dass Edril je seine Klinge ruhen lassen würde. „In ihm floss das Blut der Helden,“ hatte Carandril immer gesagt, „du kannst machen was du willst, niemand kann Edril von einem Abenteuer abhalten.“ Da Edril davon überzeugt war, dass es im Reich der Elfen nichts bedeutendes mehr für ihn gab, sammelte er all sein Hab und Gut und setzte Segel zur fernen Welt der Menschen, dem Kontinent Antonica.
Als er in Freeport ankam, war er nur als reicher Elf bekannt. Sein Name war in den westlichen Ländern unbekannt, jedoch änderte sich das schnell. Edril wurde sehr rasch für seine kämpferischen Fähigkeiten in Freeport berühmt, als er die Bewohner der Dörfer am Neriuss See im Kampf gegen die Banden von Zellain und seinen Dunkelelfen unterstütze. Seinen wahren Ruhm jedoch erwarb er durch die Kämpfe in der Wüste. Edril spielte eine zentrale Rolle bei der Verteidigung eines Außenpostens in Kithicor gegen die Attacken der Goblins und während dieser Zeit fand er Gefallen an der Wüste Antonicas. War es weil sie ihm so vertraut schienen oder wegen der lauernden Gefahr, Edril verbrachte die meiste seiner verbliebenen Zeit in Antonica mit Wanderungen durch die Wüste, von der östlichen Wüste Ro bis hin zu den toten Bergen im Westen und den Ebenen Karanas. Seine bedeutendsten Taten dabei sind die Gefangenname von Ragoth dem Sandriesen und seinen „Staubräubern“ in der Wüste von Ro und der vollständigen Zerstörung eines Froglok Nests beim Rathetear Lake. Bald schon war er in Felwithe ein angesehener Katalogist seltener Kreaturen, da er sich Notizen über all seine Abenteuer machte und sie zur Kaiserlichen Bibliothek sandte. Auf dem Weg nach Qeynos verliebte er sich sogar in eine Eruditenmagierin namens Almaril und heiratete.
Über Almaril und dem verrückten Zisstrik:
Die Zeit in Qeynos ließ Edril die Abenteuer, Carandril und seinem Zuhause bei den Elfen vergessen. Er liebte Almaril sehr und sie nahm ihn auf all ihre Reisen von Antonica nach Erudin mit und brachte ihm alles bei, was er wissen wollte. Er war genauso an ihren rohen magischen Begabungen interessiert, wie sie an seinen grazilen Kampffertigkeiten. Zum ersten mal seit einer langen Zeit war Edril zufrieden und glücklich und zur Überraschung aller schien es, als würde der Elfenkrieger sich in Qeynos für immer mit seiner Frau niederlassen. Aber das Schicksal ist gnadenlos und die Taten Edrils wurden ein weiteres mal gefordert.
Ein alter adliger Händler aus Freeport, ein alter Freund von Edril, entsandte ihm eine Botschaft, in der er die Probleme mit einer Bander hiesiger Trolldiebe schilderte. Diese Diebe jedoch waren keine gewöhnlichen. Handelsgüter wurden immer häufiger von Karavanen gestohlen um eine kleine Troll Armee irgendwo in der Wüste von Ro zu finanzieren. Diese Armee, die das Königreich Grobb zu gern tot gesehen hätte, wurde von einem merkwürdigen Möchtegern Prediger namens“ der verrückte Zisstrik“ in einen „heiligen Krieg“ angeführt. Edril versprach dem Händler sich um das Problem zu kümmern. Die Trollbanditen waren schnell gefunden und besiegt, aber viel wichtiger war, was Edril während dieser Jagd gelernt hatte. Zisstik sprach, kurz bevor er starb, über den Troll Drachengott Trakanon und wie dieser ihm in seinen Träumen befahl, Vorräte der Händler, die „die Wüste und den Sumpf mit ihrer Gegenwart verschmutzen“ zu stehlen und sie zu töten. Edril tat das meiste von dem Gesagten als dummes Geschwätz ab, aber dennoch war er äußerst interessiert an der Sage von Trakanon. Als Gegenleistung für die Vernichtung der Trollbande, verlangte Edril mit den Schamanen von Grobb über den großen Drachen zu sprechen. Die Trolle stimmten bitter verärgert darüber zu.
Über Edrils Forschungen und seine Aufgabe für Kunark:
Der Elfenkrieger war sofort von der Geschichte der Trolle begeistert, fasziniert von der Tatsache, dass sich dutzende glorreiche Armeen aufgrund von Hunger und Verwirrung gegenseitig dezimierten, fasziniert von dem entfernten und zerstörten Land Kunark aber noch faszinierter von der Figur Trakanon, einer mächtigen Gestalt, einst ein Gott für die Trolle und nur von einem einzigen Häuptling je gesehen. Er dachte sofort, dass Trakanon böse war, zum einen für dass was er den Trollen antat und zum anderen für was Edril schon über Drachen wusste. Der Elfen Krieger stellte sich still und heimlich seine letzte großartige Aufgabe: die Jagd auf Trakanon. Nachdem er uralte Trollschriften studierte und gelernt hat, was er konnte, war er schon bald in der Lage eine Karte zu zeichnen, die ihn ins Land Kunark führen würde. Almaril protestierte energisch und hielt Edril für verrückt, weil er solch kuriose Ideen verfolgte, aber Edril ließ sich nicht davon abhalten, sein möglicherweise großartigstes Abenteuer zu erleben.
Seine schluchzende Frau an den Docks von Freeport zurücklassend, setzte Edril Segel nach Kunark. Es dauerte einige Wochen, bis er den erhofften Ort erreichte, den verlorenen Kontinent Kunark. Völlig beängstigt von dem vor ihnen liegendem Field of Bone, beschloss die Besatzung von Edrils Schiff an der Küste auf seine Rückkehr zu warten. Nachdem er alles für seine gefährliche Reise gepackt hatte, machte sich Edril alleine auf den Weg, über die toten Felder des antiken Trollreiches bis er die zerklüfteten Trakanon Gebirge erreichte. Was dann geschah, weiß niemand genau, da Edril vorsichtig genug war, es nicht einmal seiner Frau vor seinem Tod zu erzählen, aber man munkelt, er musste vielen gefährlichen Fallen ausweichen und sich zahlreichen schrecklichen Herausforderungen stellen, bevor er den Thron des grausamen Biests erreichte. Doch selbst dann tötete er Trakanon nicht, denn was der Drache ihm zu sagen hatte, war weitaus wichtiger als jedes Abenteuer. Hier steht der gesamte Text der Prophezeiung von Trakanon, da Edril nicht ein Wort vergaß und seiner Frau haargenau alles erzählte, damit später ganz Norrath davon erfuhr:
Über die Prophezeiung Trakanons, Ausschnitt des „Buches von Edril“, geschrieben von seiner Frau Almaril:
Der große Drache schaute auf Edril hinab, wie ein Vater zu seinem Sohn und grinste breit. „So,“ sprach Trakanon mit eine Stimme, die den Boden erzittern lies, „schließlich bist du gekommen.“ Edril, der Größte unter Elfen, bemerkte, wie er zu zittern begann, als er in die feurigen Augen des Drachen starrte. „Es gibt keinen Grund mich zu fürchten Krieger, auch wenn du hier bist, um mich zu töten. Aber ich bezweifle, dass selbst einer wie du dazu in der Lage wäre. Sieh Kind, ich wurde geboren, noch bevor die Sterne gemacht wurden, bevor diese Welt durch die Klauen Veshaans entstand und bevor die Götter die alten Rassen gebaren. Ich war und werde immer das ätherische Geheimnis zwischen Leben und Tod, Göttern und einfachen Gestalten darstellen.“ Nachdem diese Worte gesagt waren, kniete Edril vor dem Drachen nieder, denn irgendwie wusste er, dass diese großartige Kreatur die Wahrheit sprach.
„Noch,“ führte der Drache fort, „bin ich nur ein Wächter. So lange ich diese Welt als meine eigene beanspruche, ist es mir durch äonenalte Gesetze verboten, sein Schicksal zu ändern. Es ist ein Fluch meiner Art: Diese Welt so sehr zu lieben und dennoch anzusehen müssen, wie sie stirbt. Erhebe dich Krieger, denn der Tod Norraths rückt schnell näher.“ Edril hob seinen Kopf, mit vor Furcht und Schockierung weit geöffneten Augen. Der Drache nickte nur. „Ja, Edril. Das Schicksal über Norrath wurde vor langer Zeit entschieden, denken die Götter. Aber die Visionen deiner Götter sind oft durch ihren Egoismus und ihre Eitelkeit vernebelt, die Zukunft steht niemals fest und die alten Rassen haben die vielleicht schon bewiesen. Die Götter haben die alten Rassen zu einem Mittel ihrer Kriege gemacht, doch als die Streitigkeiten zwischen den alten Rassen eskalierte, waren die Götter gezwungen, ihre Ebene der Existenz zu verlassen und sie ließen ganz Norrath leiden. Doch es gibt einige unter der Bevölkerung der alten Rassen, die nicht vom Wahnsinn der Götter getrieben waren und die ich für die Dienste eines einzelnen Mannes ausgewählt habe.“
Trakanon stieß mit seiner linken Klaue tief in den Boden und riss den Boden seiner Höhle mit einem kräftigen Hieb mit seinem Arm auseinander. Edril schaute zur Seite auf die gerade entstandene Kluft und bemerkte, dass die Wände in einem dunklen Rot glühten. Ein Gesicht begann sich aus der Dunkelheit der Risse zu formen und Edril konnte klar und deutlich das Gesicht eines alternden Mannes erkennen. Das Gesicht hatte traurige Augen, eingefallene Wangen und langes silbernes Haar. „Sein Name ist Miragul,“ sagte der Drache „ein Menschen Magier, geschult in allen Fertigkeiten der Magie und in der Lage die Gesetze des Lebens zu durchbrechen und dem Tod seinen Willen aufzuerlegen. Er existiert jetzt als leblose Hülle und durchwandert seine Grabstätte mächtiger Magie.“ (hier mehr dazu unter Zeitalter des Aufruhrs)
Das nächste Gesicht das sich bildete, war das eines Trolles, überraschender Weise war dies ein stolzes und edles Gesicht. Narben verliefen von beiden Augen zum Mund und seine Augen waren stark und sein Blick fest. „Er wurde Nalikor genannt, er war der erste Troll, der je mein Königreich betrat und mich gefunden hat. Er beendete Jahrhunderte des brutalen Krieges, er war der Größte seiner Krieger und befähigt, seine Anhänger hinaus aus dem Tod und dem Hunger in ein neues mächtiges Reich zu führen.“
Der Drache wandte seinen Blick zurück zu Edril. „Du, Elf, bist der dritte Auserwählte. Du bist Edril der Krieger, ein brillianter Kämpfer und großer Held. Der Tod greift zu jeder Gelegenheit nach dir und dennoch schaffst du es jedes Mal über deine Schatten zu springen. Du bist ein tödlicher Krieger, ein Wanderer Norraths und ein großer Herr der Elfen. Und jetzt erwartet dich ein weitaus größeres Schicksal.“ Trakanon sprach jetzt in einer Sprache, die Edril nicht verstand und plötzlich bildete sich aus dem Nichts ein Amulett um seinen Hals. „Miragul enthüllte ich die Geheimnisse über Artefakte, die seine arkanen Kräfte steigern sollten. Nalikor gab ich ein brennendes Schwert um seine Kriegerfertigkeiten zu unterstützen und dir gebe ich dies: ein Amulett, welches dir erlaubt, immer und zu jeder Zeit mit mir zu sprechen. Aber es kann noch viel mehr. Meine Macht ist begrenzt Edril, und meine Kräfte beginnen zu schwinden. Schon bald wird einer der Götter oder eine der alten Rassen den Schlüssel zu meiner Vernichtung finden. Und wenn das passiert, wird der letzte Krieg in Norrath ausbrechen. Aber wenn ich sterbe, bevor ich in das Leben danach eintrete, werde ich meine Macht auf den Träger dieses Amuletts übertragen und er soll all das Wissen und die Stärke der ältesten aller Wesen erhalten.“
Trakanon legte seinen Schlangenähnlichen Kopf auf den Boden seiner Höhle. „Diese Zeit rückt schnell näher. Hier ist meine Prophezeiung, junger Krieger. Alles was ich jetzt sage, wird schon bald eintreten. Wenn die Kriege der alten Rassen eskalieren, werden die Götter dies bemerken und den Eintritt in die Welt planen. Dann, am dritten Tag der dritten Jahreszeit, in der Dunkelheit der Nacht werden auf allen Kontinenten der alten Rassen, meine Auserwählten in den Körpern anderer Wesen wiedergeboren. Sie repräsentieren dabei alle drei Tugenden: Gut, Böse und das graue Neutral zwischen den beiden. Sie werden durch den Ruf eines Vierten Auserwählten auferstehen, der Mächtigste unter ihnen, der alle meine Geschenke für sich sammelt: die magischen Verzauberungen Miraguls, das brennende Schwert von Nalikor und dein Drachenamulett. Die Bevölkerung von Norrath wird diesen als Trakanons Ausserwählten kennenlernen und dieser wird die ganze Welt brennen sehen.“
Über die letzten Tage Edrils:
Als er nach Hause zurückkehrte war er für immer verändert. Mit seiner größten bestandenen Herausforderung legt Edril der Krieger, gefürchtet von den Stämmen der Orks, Sieger über den Pestdrachen von Ak'Anon, erster Krieger des Kaiserreiches und Wüstenwanderer von Norrath, für immer seine Klinge nieder. Er lebte viele glückliche Jahre in den Armen von Almaril, seiner Frau und sie bekamen einen Sohn, etwas was man zwischen einem Elfen und einer Erudite nie für möglich hielt. Ob es nun das Schicksal war, welches Edril ein letztes Mal testen wollte oder ob es an den so verschiedenen Rassen lag, starb sein Sohn früh an einer schweren Krankheit. Dieses Ereignis brach den unbezwingbaren Elf und er starb im Alter von 405 Jahren. „Kein Pfeil, kein Schwert, keine Klaue und kein Zauber dieser Welt hatten je die Macht diesen Elfenkrieger, bekannt als Edril, zu töten,“ gab Biddyn bei der Beerdigung seines Freundes zum besten, “aber für einen Vater ist der Tod seines Sohnes das schlimmste Gift, was die Welt einem einflößt.“
Der Herr von Qeynos hielt es für das beste, den Körper zurück ins Elfenreich zu schicken, wo sich eine nie zuvor gesehene Trauerfeier abspielte: Händlerfreunde aus Freeport und Qeynos, Herren der Menschen von Antonica, beinahe das gesamte gnomische Volk und sogar Troll Schamanen aus Grobb kamen nach Felwithe, damit sie gemeinsam um den letzten Krieger trauern konnten, der je einen Blick auf Trakanon warf. Manche behaupten, die Dunkelelfen wären auch dabei gewesen, um das Grab auszuspionieren, ob Edril auch wirklich den Kampf mit dem Tod verloren hatte. Dutzender Elfentrompeten verkündeten sein Verscheiden ins andere Reich und sein Sarg trieb in den Elizerain See um in seinen Tiefen für immer zur Ruhe zu kommen, eine Ehre die sonst nur den Herrschern vorherbestimmt ist. Es steht geschrieben, dass das Drachenamulett sich noch immer auf dem Grunde des Sees befindet, fest umschlossen von den toten Kalten Fingern Edrils.
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